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Zisch-Schreibwettbewerb I Frühjahr 2012

Meine Freundin Billy

Von Amélie Simmes, Klasse 4c, Grundschule Denzlingen  

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Vor einem Jahr war ich in den Sommerferien bei meiner Großtante zu Besuch, weil meine Eltern mal ein paar Tage für sich alleine in den Urlaub reisen wollten. Es war Abend, aber noch hell, als mir meine Großtante noch eine Geschichte vorlas, bevor ich ins Bett ging. Nachdem sie aus dem Zimmer gegangen war, lag ich in meinem Bett und hörte den Fluss hinterm Haus plätschern, die Bäume rauschen und die Vögel zwitschern. Ich konnte nicht einschlafen und knipste die Lampe an, da es im Zimmer schon dämmrig geworden war. Auf dem großen Lampenschirm waren ein großes Zirkuszelt und einige Wohnwagen abgebildet. Auf einmal hörte ich den Zirkusdirektor rufen: "In einer halben Stunde beginnt die Zirkusaufführung! Macht euch bereit!" Ich träumte, dass ich ein Zirkusmädchen sei und gleich meine erste große Aufführung hätte. Alle liefen hin und her, um sich vorzubereiten und sich ihre Kostüme zu holen. Ich spickelte aufgeregt in die Zirkusmanege und sah, dass schon ganz viele Zuschauer gekommen waren. Der Direktor sagte zu mir: "Gleich geht es los, sag den anderen Bescheid". Ich nickte und lief als erstes zur Seiltänzerin und zu den Clowns und bald waren alle hinter dem Vorhang versammelt. Der Zirkusdirektor begrüßte das Publikum und kündete die Clowns an. Die Clowns kamen mit ihren riesigen Schuhen in die Manege und hatten auf ihren Nasen riesengroße Brillen auf, mit denen sie sehr komisch aussahen. Die Zuschauer lachten und waren begeistert. Als nächstes waren die Affen, die Vögel und noch ein paar andere Tiere dran: Sie bildeten das Tierorchester. Die Vögel zwitscherten, die Affen klopften auf Hölzer und ein Gorilla spielte den Dirigenten. Anschließend kündete der Direktor die Seiltänzerin an: "Jetzt kommt die bezaubernde Seiltänzerin Graziosa". Die Seiltänzerin balancierte und drehte sich so schwerelos, wie Blätter im Wind zu einer Musik, die sich wie das Plätschern eines Flusses anhörte. Als sie fertig war, trat der Zirkusdirektor wieder in die Manege und sagte: "Jetzt kommen wir zu einem neuen Programmpunkt – unsere weltberühmte Einradfahrerin!" Ich fuhr mit meinem Einrad in die Manege, drehte mich dort, fuhr mehrere Kreise und jonglierte auf meinem Einrad mit Tüchern und Bällen. Gegen Ende meiner Vorführung fuhr ich auch über eine große Rampe – die Zuschauer jubelten begeistert. Aber plötzlich kam ein Esel in die Manege gelaufen und schubste mich beinahe vom Einrad. Es war Billy, meine kleine Eselfreundin, die mal wieder abgehauen war. Sie rannte kreuz und quer durch die Manege und freute sich, dass die Zuschauer klatschten. Das Publikum dachte, dass Billy zu meiner Aufführung dazugehörte. Ich ging zu Billy und sprach leise auf sie ein, um sie zu beruhigen. Ich setzte mich auf ihren Rücken und spontan führte wir ein paar Kunststücke vor: Sie sprang über kleine Hindernisse, während ich auf ihrem Rücken kniete und stand – das hatten wir schon oft auf der Wiese ausprobiert. Die Zuschauer jubelten: "Zugabe! Zugabe!". Zum Abschluss sprang ich von Billy herunter und verbeugte mich. Als plötzlich alle lachten, schaute ich zur Seite und sah, dass sich Billy auch verbeugte! Das sah wirklich lustig aus! Direkt nach der Veranstaltung kam eine Reporterin auf mich zu und wollte mich interviewen. Wir setzten uns hin und sie legte ihr Diktiergerät auf den Tisch. Sie stellte mir einige Fragen und wollte auch wissen, mit welchem Trick ich es geschafft hatte, den verrückten Esel zu beruhigen. Ich sagte ihr nur, dass es nicht schwer war, da Billy meine beste Freundin ist. Zum Schluss machte die Reporterin noch ein Foto von Billy und mir und beim hellen Blitz des Fotoapparates merkte ich plötzlich, dass die Sonne hell in mein Zimmer schien und mich aufgeweckt hatte. Ich schaute mich um, sah die tolle Lampe und dachte: "Das war ein schöner Traum!".

Ressort: Schreibwettbewerb

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