Studie

Mehr als 200 Schwerverletzte im Jahr 2015 im Uniklinikum Freiburg

Im Notfallzentrum in Freiburg wurden 2015 so viele Polytrauma-Patienten behandelt wie in keiner anderen deutschen Uniklinik.  

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Viele Notfälle kommen per Hubschrauber.   | Foto: Michael Bamberger
Viele Notfälle kommen per Hubschrauber. Foto: Michael Bamberger

In der Freiburger Uniklinik sind im vergangenen Jahr so viele Schwerverletzte behandelt worden wie in keiner anderen deutschen Universitätsklinik. 212 sogenannte Polytrauma-Patienten zählt eine Studie des Verbands der Universitätsklinika in Deutschland (VUD). Auch im Universitäts-Notfallzentrum in Freiburg selbst ist das ein Spitzenwert. 2014 waren es 35 Patienten weniger.

Polytrauma bezeichnet laut VUD mehrere gleichzeitige Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine oder die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist. Dazu zählten vor allem Verkehrsunfälle oder Stürze aus großer Höhe, wie Thorsten Hammer, Ärztlicher Leiter des Notfallzentrums, erklärt. Am häufigsten sei ein Thoraxtrauma, also eine Verletzung am Brustkorb, kombiniert mit einem Schädel-Hirn-Trauma. Dass die Zahlen 2015 so hoch sind, wundert Hammer nicht. "Das lag auch am Wetter", sagt der Unfallchirurg. Zum einen habe es viele Autounfälle im Winter gegeben, zum anderen im Sommer viele Motorradunfälle.

33 Unikliniken gibt es in Deutschland. An den beiden in München wurden zusammen 170 Polytrauma-Patienten behandelt. Berlin nimmt mit 177 Patienten Platz zwei hinter Freiburg ein. "Wir haben ein sehr großes Einzugsgebiet", so Hammer. So würden Patienten aus Karlsruhe, der nördlichen Ortenau, Donaueschingen, manchmal aus Villingen-Schwenningen oder Waldshut ins Uni-Notfallzentrum eingeliefert – vor allem jene, die einen schweren Auto- oder Motorradunfall hatten. Allein Unfälle auf der B 31 und der A 5 fielen stark ins Gewicht. "In der Stadt selbst passieren sehr wenige schwere Unfälle", sagt Hammer. Deshalb lägen auch Großstädte wie München und Berlin hinter Freiburg.

2016 werden es weniger Polytrauma-Fälle sein

In den Schockräumen können laut Hammer drei, mit etwas Vorlaufzeit auch bis zu vier Patienten behandelt werden. Viele von ihnen würden mit dem Hubschrauber gebracht – ein Vorteil, den nicht jede Klinik vorweisen könne.

Das Notfallzentrum hat im Sommer 2012 seinen Betrieb aufgenommen. "Dort haben wir die Expertise aus verschiedenen Bereichen an einem Ort", sagt Hammer. Auch deshalb und wegen der Kapazitäten würden Schwer- und Schwerstverletzte aus der Region gebracht. Die nicht ganz so schweren Fälle kämen häufig auch in andere Kliniken.

Die aktuellen Zahlen belegten die überregionale Bedeutung des Zentrums und dass es gut angenommen werde. "Dieses Jahr werden wir nicht so viele Polytrauma-Patienten haben", sagt Hammer. Er rechnet damit, dass es am Ende weniger als 200 sein werden. Der Grund: weniger Glatteis-Unfälle im Winter, weniger Motorrad-Unfälle im Sommer.

Die komplette Broschüre des VUD mit Zahlen und Fakten auch zu anderen Themen ist abrufbar im Internet unter http://www.mehr.bz/vud2016 http://mehr.bz/vud2016

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