Unterstützung für Projekte
Matthias-Ginter-Stiftung verwendet Spende von Lions Club für Förderzentrum Hochschwarzwald und zwei Trauergruppen
Do, 27. Juni 2024, 17:53 Uhr
Titisee-Neustadt
Die Matthias-Ginter-Stiftung schafft Lern- und Erlebnismöglichkeiten auf einem Bauernhof für Schüler des Förderzentrums Hochschwarzwald und richtet zwei Trauergruppen ein. Eine Spende vom Lions Club macht es möglich.
Ziel des Projektes ist es, dass die Schülerinnen und Schüler in ihrer Selbstwirksamkeit, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Selbstständigkeit gefördert werden. Darüber hinaus sollen sie wichtige Schlüsselqualifikationen wie Durchhaltevermögen, das Übernehmen von Verantwortung und Anstrengungsbereitschaft erwerben.
Zusätzlich werden nebenbei zentrale Unterrichtsinhalte aus dem Sachunterricht, aus Biologie, Naturphänomene und Technik erworben. Jeweils zwei Klassen übernehmen für mehrere Wochen die Verantwortung für kleine Projekte auf dem Bauernhof. Die Schülerinnen und Schüler widmen sich dort in der Zeit nahezu allen anfallenden Aufgaben. So pflanzen sie im Gemüsegarten, pflegen und füttern die Tiere, erkunden die Natur und führen eigene Bauprojekte durch. Neben den Aufgaben auf dem Hof bereiten die Klassen selbstständig ihr Mittagessen vor Ort vor.
Viele der Schülerinnen und Schüler seien im regulären Schulalltag durch die begrenzten Räumlichkeiten, vielfältigen Ablenkungen und den schulischen Anforderungen ungemein herausgefordert, heißt es zur Auswahl des Projektes von der Matthias-Ginter-Stiftung. "Auf dem Bauernhof bietet sich durch die räumlichen Gegebenheiten deutlich mehr Platz sowie Ruhe, um sich frei entfalten oder zurückziehen zu können. Durch die gewonnene Ruhe und Aufmerksamkeit könnten sich die Schülerinnen und Schüler wiederum besser auf eine sinnstiftende und handlungsorientierte Aufgabe einlassen.
Das zweite von der Matthias-Ginter-Stiftung unterstützte Projekt ist die Einrichtung von zwei Trauergruppen für den ambulanten Kinderhospizdienst Kuckucksnest. Neben der Begleitung von erkrankten Kindern oder Kindern mit einem erkrankten Elternteil liege dem Kinderhospizdienst Kuckucksnest auch die Begleitung durch die Trauer von Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen. Durch den Verlust eines geliebten Menschen beginne ein Trauerprozess, den ausgebildete Kinder- und Jugendtrauerbegleiterinnen begleiten können, begründet die Stiftung ihr Engagement.
Eine solches Engagement könne individuell erfolgen oder in einer Gruppe, in denen Kinder und Jugendliche erfahrendürfen, dass sie mit ihren vielen Gefühlen innerhalb der Trauer nicht allein sind und dass auch andere in einem solchen Prozess stecken.
Ihrer Trauer begegnen die Kinder in diesen Trauergruppen mit den Trauerbegleiterinnen etwa in der Kreativität, dem Gespräch, in der Musik oder auch in der Natur. Es kann Rituale des Abschiedes geben, aber auch Rituale im Alltag, die den Kindern den Umgang mit ihren eigenen Gefühlen erleichtern können. Ein persönliches Abschiedsbuch zum Beispiel kann Erinnerungen sichtbar machen und trösten. Die Arbeit mit trauernden Kindern werde leider nicht institutionell gefördert – etwa durch Krankenkassen – weshalb diese Arbeit durch Spenden finanziert werden müsse, heißt es von Seiten der Stiftung. In den Trauergruppen werden Kinder und Jugendliche ein Jahr lang und bei Bedarf darüber hinaus begleitet.
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