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"Manche sind wirklich krank"

ZISCH-INTERVIEW mit Sonja Wernet, die bei sich zu Hause eine Meerschweinchen Notfallstation aufgebaut hat.  

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Bis zu 60 Meerschweinchen können Sonja Wernet und ihre Familie in ihrer Notfallstation aufnehmen. Einige Meerschweinchen werden auch zeitweise verliehen. Foto: privat

Zisch-Reporter Melvin Römmler aus der Grundschule Windenreute-Maleck führte ein Interview mit Sonja Wernet aus Waldkirch-Batzenhäusle. Sonja Wernet hat vor zehn Jahren eine Meerschweinchen-Notstation gegründet.

Zisch: Wie viele Meerschweinchen haben Sie im Moment?
Wernet: Im Moment haben wir 29 Meerschweinchen, im Schnitt sind immer 30 bis 40 da.

Zisch: Wie viele Meerschweinchen können sie denn maximal aufnehmen?
Wernet: Ich würde sagen, bis zu 60.

Zisch: In welcher Verfassung sind die Meerschweinchen, die zu Ihnen gebracht werden?
Wernet: Es ist ganz unterschiedlich. Manche sind wirklich krank und in schlechter Verfassung. Es gibt aber auch den Fall, dass Leute sie gut gehalten haben und sie trotzdem aus irgendwelchen Gründen abgeben müssen.

Zisch: Versorgen Sie die Meerschweinchen alle selber oder haben Sie jemanden, der Ihnen dabei hilft?
Wernet: Das mache ich alles selber. Mein Mann hilft im Moment noch mit, solange die Kinder noch so klein sind.
Zisch: Woher nehmen sie das Geld, um die Meerschweinchen zu versorgen?
Wernet: Das nennt man Idealismus. Ich frage die Leute, die die Meerschweinchen abgeben, immer nach einer Spende. Das mache ich nicht als Bedingung, weil ich nicht möchte, dass Tiere ausgesetzt werden. Ich nehme natürlich auch Tiere, die die Leute einfach loswerden wollen. Viele sind bereit, mir etwas zu geben.
Zisch: Ich habe selbst drei Meerschweinchen, und wenn wir ihren Stall geputzt haben, ist die Mülltonne jedes Mal sehr voll. Wo bringen Sie den Meerschweinchenmist hin?
Wernet: Wir haben glücklicherweise einen Bauern gefunden, bei dem wir den Meerschweinchenmist auf den Misthaufen mit drauf laden dürfen.

Zisch: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, eine Meerschweinchenstation zu gründen?
Wernet: Das war vor zehn Jahren, da war meine älteste Tochter zehn Jahre alt. Sie hatte hinter einem Haus zwei kranke Meerschweinchen entdeckt, die da einfach im Winter im Zimmerkäfig rausgestellt worden waren. Sie hat dann gefragt, ob sie die Tiere mitnehmen und tierärztlich versorgen lassen dürfe. Meine Tochter war schon immer so, dass sie ein Händchen für Tiere hatte, und dann haben wir damals entschlossen: Wir fangen so eine kleine Notstation an.

Zisch: Was sind Leihmeerschweinchen?
Wernet: Die Leihmeerschweinchen sind für Leute gedacht, die ein altes Tier haben, dessen Partnertier gestorben ist, und die aus der Haltung dann aussteigen möchten. Diese Menschen sind in einem Dilemma: Sie möchten zwar aufhören, aber das alte Tier soll auch nicht alleine vor sich hinvegetieren. Darum gibt es die Leihmeerschweinchen, damit das alte Tier noch bis zum Schluss einen Partner hat. Das Leihtier kommt dann in eine Gruppe und die Leute können artgerecht aussteigen aus dem Hobby.
Zisch: Wie alt ist ihr ältestes Meerschweinchen? Und ihr Jüngstes?
Wernet: Also das Älteste, das ich mal hatte, war elf Jahre alt. Manchmal kommt es vor, dass tragende Meerschweinchen abgegeben werden und hier ihre Babys bekommen. Die Jüngsten sind dann praktisch hier geboren.

Zisch: Wie viele Meerschweinchen haben sie momentan verliehen?
Wernet: Schätzungsweise sind derzeit 25 unserer Tiere verliehen.

Zisch: Werden die Meerschweinchen draußen oder drinnen gehalten?
Wernet: Wir haben die Innenhaltung und draußen noch große Gehege.

Ressort: Zisch-Texte

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