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Zischup-Interview

"Man sollte Berufliches und Privates trennen!"

Klaus Keitz ist seit 32 Jahren Polizist und als solcher Jugendsachbearbeiter. Die Zischup-Reporterinnen Chiara Schindler und Leonie Sexauer sprachen mit ihm über sein Leben als Polizist und über die heutigen Jugendlichen.  

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Zischup: Wie fing Ihre Karriere an?
Keitz: Während meiner Ausbildung war ich bei der Bereitschaftspolizei in Lahr. Danach war ich in einer Einsatzhundertschaft, das heißt, ich war einer von den Polizisten, die zu Großeinsätzen fahren. Anschließend war ich für fünf Jahre in Stuttgart. 1990 kam ich nach Breisach auf das Revier. Hier wurde die Stelle als Jugendsachbearbeiter frei, ich bewarb mich und wurde genommen.
Zischup: Welche Fälle bearbeiten Sie genau?
Keitz: Alle Straftaten, die von oder an Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen begangen werden. Die Altersspanne beträgt hier zwischen null und 21 Jahren. Ich bearbeite jedoch nur mittlere Kriminalitätsfälle.

Zischup: An der Hugo-Höfler-Realschule geben Sie Sprechstunden. Was ist das Ziel dieser Arbeit?
Keitz: Zusammen mit Herrn Wolk, dem Schulleiter, wollen wir die Barriere zu den Schülern abbauen. Wir möchten zeigen, dass an ihrer Schule ein Polizist ist, der ein offenes Ohr für alles hat. Manchmal werden Schüler auch von der Schulleitung geschickt, damit ich mit demjenigen über mögliche Folgen ihres Verhaltens reden kann.
Zischup: Wurden Jugendliche Ihnen gegenüber schon handgreiflich?
Keitz: Mir gegenüber nicht, da ich zu den Jugendlichen eine ganz andere Stellung habe. Aber ich bekomme es von Kollegen mit. Das passiert aber meist nur, wenn sie etwas getrunken haben.

Zischup: Wie schätzen oder beurteilen Sie die heutige Jugend?
Keitz: Die Gewaltdelikte haben auf jeden Fall abgenommen. Wenn es zu Gewaltdelikten kommt, ist es meist sehr heftig. Die Jugendlichen treten zum Beispiel noch auf am Boden liegende Personen ein.
Zischup: Wie gehen Sie damit um, wenn Sie eine solche Gewalt miterleben?
Keitz: Ich selbst bekomme das nur über die Akten mit, die mir dann vorgelegt werden. Damit muss man einfach professionell umgehen, sonst wäre der Job nichts für einen. Wenn ich nach Hause gehe, lasse ich alles an der Garderobe in meinem Büro hängen, wenn ich wieder komme, beschäftige ich mich weiter damit.
Zischup: Haben Jugendliche noch Respekt vor der Polizeiuniform?
Keitz: Ja, die Uniform und der Polizist selbst werden meistens noch respektiert. Die Jugendlichen sind manchmal etwas couragierter und vorlauter im Umgang mit uniformierten Polizisten, dies kommt jedoch selten vor. Meistens nur, wenn sie getrunken haben.

Zischup: Was würden Sie den Jugendlichen mit auf den Weg geben, die den Traum haben bei der Polizei zu arbeiten?
Keitz: Ich kann den Beruf nur empfehlen. Jeder sollte sich im Klaren sein, dass man nicht nur mit dem Bürgermeister und dem Stadtpfarrer zu tun hat, sondern auch mit schwierigen Menschen. Man kommt oft in Situationen, die einen psychisch belasten.
Zischup: Würden Sie die Entscheidung, Polizist zu werden, immer wieder treffen?
Keitz: Absolut! Es ist genau das, was ich mir vorgestellt habe. Viel mit Menschen zu arbeiten, viel Abwechslung und viel Spannung.

Ressort: Schülertexte

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