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"Man muss auf Genauigkeit achten"

  • Linus Köberle, Klasse 4b, Jengerschule (Ehrenkirchen)

  • Fr, 26. März 2021
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit Chemielaborantin Doris Barth über ihre Arbeit mit Medikamenten bei der Pharmafirma Novartis in Basel .

Doris Barth an ihrer Arbeitsstelle   | Foto: privat
Doris Barth an ihrer Arbeitsstelle Foto: privat

Doris Barth arbeitet seit 30 Jahren als Chemielaborantin bei dem Pharmaunternehmen Novartis AG in Basel, in der Schweiz. Novartis ist einer der größten Medikamentenhersteller der Welt. Zisch-Reporter Linus Köberle aus der Klasse 4b der Jengerschule in Ehrenkirchen hat sie interviewt.

Zisch: Wie viele Menschen arbeiten bei Ihnen weltweit?
Barth: Bei Novartis arbeiten weltweit zirka 110 000 Menschen aus 145 Nationen.
Zisch: Was machen Sie denn alles?
Barth: Wir entwickeln und produzieren Medikamente, zum Beispiel für die Bereiche Herz- und Kreislauferkrankungen, Augenheilkunde, Atemwegserkrankungen, Immunologie und Infektionskrankheiten. Außerdem erstellen wir Pillen, Injektionen und Inhalatoren. Wir verkaufen die Produkte in rund 155 Länder.
Zisch: Und was gibt es in Basel?
Barth: Der Standort in Basel nennt sich "Novartis Campus". Hier sieht es aus wie in einer kleinen Stadt, es gibt sechs Bereiche, unter anderem die Entwicklung und die Herstellung. Außerdem gibt es für die Mitarbeiter sechs Kantinen mit internationalem Essen und eine Sportstätte mit Fitnessräumen, Indoorradfahren und noch viele weitere sportliche Aktivitäten.
Zisch: Hat Ihr Arbeitgeber etwas mit dem Covid-19-Impfstoff zu tun?
Barth: Demnächst wird Novartis die Firmen Biontech und Pfizer bei der Abfüllung ihres Impfstoffes unterstützen. Novartis hat dafür eine zertifizierte Anlage, die schon von der Arzneimittelbehörde zugelassen wurde. Es werden auch Forschungsgelder für die Entwicklung weiterer Medikamente gegen Covid-19 bereitgestellt.
Zisch: Was sind Ihre Aufgaben?
Barth: Ich untersuche Medikamente, die es noch nicht zu kaufen gibt. Dabei wird untersucht, welche Hilfsmittel für den Wirkstoff verwendet werden können und welche Darreichungsform – zum Beispiel Tablette, Saft oder Infusion – sich eignet, um das Medikament am besten zu verabreichen. Außerdem schauen wir, welches die beste Lagertemperatur ist und wie die Verpackung sein muss.
Zisch: Welche Arbeitsmittel benutzen Sie?
Barth: Ich arbeite mit dem Verfahren der sogenannten Hochleistungsflüssigkeitschromatographie, kurz HPLC, bei dem man Medikamente trennt, um regelmäßig zu überprüfen, ob es eine Veränderung gibt, die sich nachteilig auf das Medikament auswirkt.
Zisch: Ist Ihr Beruf gefährlich?
Barth: Als Chemielaborantin habe ich sehr häufig mit giftigen Stoffen zu tun. Man muss sich immer an die Vorschriften halten und Handschuhe, Schutzbrille und Mundschutz tragen.
Zisch: Was muss man in Ihrem Beruf denn gut können?
Barth: Man muss gerne im Team arbeiten und auf Genauigkeit achten. Dazu braucht man auch etwas handwerkliches Geschick, da man öfters auch an Geräten etwas umbauen oder reparieren muss.
Zisch: Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spaß?
Barth: Die Vielfalt meiner Aufgaben macht mir am meisten Spaß. Wir arbeiten immer an neuen Projekten mit vielen verschiedenen Menschen. Ich lerne immer wieder neue Geräte kennen und arbeite im Labor, aber auch an meinem Computer im Büro.
Zisch: Meine Schwester war 2019 bei den "Novartis Science Days". Was gibt es da zu entdecken?
Barth: Bei den "Science Days" können sich die Kinder unserer Mitarbeiter über die einzelnen Berufe bei Novartis informieren. Dazu finden Workshops und Experimente statt. Man stellt zum Beispiel sein eigenes Kühlpack her.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 26. März 2021: PDF-Version herunterladen

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