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"Man kann keinem anderen die Schuld geben"

ZISCH-INTERVIEW mit Eva Birkle-Belbl, einer Tennistrainerin des Freiburger TC, die früher als Profispielerin unterwegs war.  

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Stella-Marie Schwörer mit Trainerin Eva Birkle-Belnl   | Foto: privat
Stella-Marie Schwörer mit Trainerin Eva Birkle-Belnl Foto: privat

Zisch-Reporterin Stella-Marie Schwörer aus der Klasse 4b der Weiherhof-Grundschule in Freiburg hat Eva Birkle-Belbl, ihre neue Tennistrainerin beim Freiburger TC, interviewt, die früher als Tennisprofi in der ganzen Welt unterwegs war.

Zisch: Hallo Eva, wie alt warst du, als du angefangen hast, Tennis zu spielen, und wie bist du auf die Idee gekommen?
Birkle-Belbl: Ich war drei oder vier Jahre alt, als ich anfing, Tennis zu spielen. Ich hatte sehr tennisbegeisterte Eltern, die sich einen Tennisplatz in den Garten gebaut hatten, und dann wollte ich natürlich auch spielen.
Zisch: Was gefällt dir besonders gut am Tennis?
Birkle-Belbl: Ich finde es toll, weil man sich gegenseitig über den Platz jagen kann, und am allerbesten finde ich es, wenn ich am Ende den Punkt gewinne und nicht die Gegnerin.
Zisch: Was war dein größter Erfolg im Tennis und welches deine beste Platzierung in der Weltrangliste?
Birkle-Belbl: Das ist eine schwierige Frage. Zusammen mit meiner Partnerin war ich Jugendeuropameisterin im Doppel und wir haben im Finale Martina Hingis geschlagen, die immerhin mal die Nummer eins in der Welt war und auch heute noch ganz gut Doppel spielt. Auf der Weltrangliste stand ich in der Jugend auf Platz 60 und später bei den Damen so um Platz 380.
Zisch: Wenn man nicht gerade Doppel spielt, steht man beim Tennis immer alleine auf dem Platz. Hättest du nicht manchmal lieber Fußball oder Hockey gespielt und mit anderen gemeinsam gewonnen und verloren?
Birkle-Belbl: Ich finde es schön, dass man beim Tennis selbst verantwortlich ist. Wenn man gut spielt, wird man belohnt und kann sich freuen. Wenn es mal nicht so läuft, kann man keinem anderen die Schuld geben. In einer Mannschaft kann man beim Tennis auch spielen und man gewinnt oder verliert dann als Team.
Zisch: Als du zehn Jahre alt warst, wie viele Stunden in der Woche hast du da trainiert?
Birkle-Belbl: Ich glaube, ich habe schon jeden Tag Tennis gespielt, so zwischen fünf und zehn Stunden die Woche.
Zisch: Hattest du auch manchmal keine Lust zu trainieren?
Birkle-Belbl: Ja das kam schon mal vor. Wenn es morgens mal kalt war, noch vor der Schule, aber wenn man dann mal anfängt zu spielen, macht es doch Spaß.
Zisch: Hast du nur mit Mädchen oder auch mit Jungs trainiert?
Birkle-Belbl: Oft mussten die besseren Mädchen mit den etwas jüngeren Jungs trainieren, weil es meist nicht so viele Mädels gab.
Zisch: Interessierst du dich auch für andere Sportarten außer für Tennis?
Birkle-Belbl: Ich finde alle Ballsportarten ziemlich toll und habe inzwischen auch Sport studiert. Mit Ballett kann ich nicht so viel anfangen.
Zisch: Du hast sicher mit dem Tennis viele Länder kennengelernt, wo hat es dir am besten gefallen und warum?
Birkle-Belbl: Wir waren viel in den USA unterwegs und auch in Europa. Sehr beeindruckend fand ich Japan. Aber hier bei uns gefällt es mir auch sehr gut.
Zisch: Manchmal ärgert man sich beim Tennis, wenn man nicht so gut spielt. Hast du aus Wut auch mal einen Schläger zertrümmert oder auf dem Platz rumgemotzt?
Birkle-Belbl: Ja, das darf ich als Trainerin jetzt eigentlich gar nicht zugeben, aber das ist schon mal passiert.
Zisch: Vor Sportwettkämpfen ist man oft aufgeregt und kann dann nicht so gut spielen. Ist dir das auch schon passiert? Welche Tipps hast du für junge Sportler, damit man weniger aufgeregt ist?
Birkle-Belbl: Aufgeregt sein ist okay, sonst ist einem die Sache nicht wichtig. Man muss akzeptieren, dass es dazugehört. Wenn man gut vorbereitet und aufgewärmt ist, wird man ruhiger und das hilft.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 23. März 2018: PDF-Version herunterladen

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