"Man braucht viel Geduld"
ZISCH-INTERVIEW mit dem Schlagzeugprofessor Bernhard Wulff über das Spielen und Arbeiten .
Finn Osner, Klasse 4a, Silberbergschule & Bahlingen
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Mein Opa Bernhard Wulff hat vor kurzem sein Abschiedskonzert als Schlagzeugprofessor von der Musikhochschule Freiburg gehabt. Aber es wird ihm bestimmt nie langweilig werden, weil er immer ganz viele neue Ideen für viele weltweit stattfindende Projekte hat. Ich bin Zisch-Reporter Finn Osner aus der Klasse 4a der Silberbergschule in Bahlingen und habe ihn interviewt.
Wulff: Super!
Zisch: Wie viele Studenten hast du in den 44 Jahren unterrichtet?
Wulff: Das ist nicht so einfach zu beantworten, denn einige studierten bei mir fünf Jahre, andere im Masterstudium nur zwei. Das ist dann Einzelunterricht. Zusätzlich habe ich als Gast in anderen Ländern in sogenannten Meisterklassen unterrichtet. Ich schätze mal, dass es in Freiburg wohl etwa 200 Studenten waren, mit den Studenten anderer Länder vielleicht 400.
Zisch: Was hat dir daran am meisten Spaß gemacht?
Wulff: Mit jungen Menschen zu arbeiten macht immer Spaß. Sie stellen gute Fragen, und meist bekommt man von den Studenten mehr, als man selber gibt.
Zisch: Welches ist dein Lieblingsstück?
Wulff: Es ist immer das Stück, mit dem ich mich gerade beschäftige.
Zisch: Wie hieß dein erstes Stück, was du gespielt oder komponiert hast?
Wulff: Das erste Stück war ein Kinderlied auf dem Klavier, ich glaube "Fuchs du hast die Gans gestohlen"; komponiert habe ich mit 14 ein Stück für Gitarre und Klavier. Ich habe alle Lehrer gebeten, mir eine Melodie vorzusingen, die ihnen gerade einfällt. Daraus habe ich ein kleines Stück gemacht, das in der Schule auch aufgeführt wurde. Es war also irgendwie eine Lehrermusik.
Zisch: Was ist das Schwierigste an deiner Arbeit?
Wulff: Man braucht viel Geduld mit sich selber. Wir "spielen" Musik, aber es gehört sehr viel Arbeit und Ausdauer dazu, um ein Instrument wirklich sehr gut "spielen" zu können. Dennoch sagt niemand: "Ich arbeite Flöte oder ich arbeite Trommel." Schwierig sind die Sachen, die mit der Musik nichts zu tun haben: zum Beispiel Gelder beantragen für Projekte und Konzertreisen oder Senatssitzungen, bei denen um ein Komma gestritten wird.
Zisch: Hast du früher gerne geübt?
Wulff: Zuerst nicht so sehr, denn ich hatte eine strenge Klavierlehrerin. Aber bei ihr habe ich gelernt, schnell und richtig die Noten zu lesen. Das machte mich unabhängig, und ich konnte recht bald neue Stücke alleine lesen und spielen. Dann hatte ich viel Spaß, neue Stücke zu entdecken.
Zisch: Was möchtest du als Nächstes machen?
Wulff: Mehr freie Zeit haben. Vorher fliege ich aber in die Mongolei zu einem sehr schönen Festival für Nomaden.