Account/Login

Nachwuchs bei den Goldschakalen

Mal kurz die Welt erkunden

Michael Saurer
  • So, 22. September 2024
    Der Sonntag

     

Ein Goldschakal-Welpe Foto: Privat
1/4
Bekommt jemand Nachwuchs, gratuliert man in aller Regel. Das ist in diesem Fall etwas schwierig, unbekannterweise. Gut, so ganz fremd sind die Eltern den Menschen in der Region nicht. Experten zumindest kennen ihre Gesichter von diversen Fotos. Nicht, dass sie gerne für Fotos posieren, sie dürften gar nicht mitbekommen haben, dass sie da klammheimlich geknipst wurden. Und wenn doch, wäre es ihnen wahrscheinlich auch egal. Denn Südbadens Goldschakale, die seit 2021 im Schwarzwald-Baar-Kreis leben, sind nicht besonders eitel. Nicht einmal ihren Nachwuchs präsentieren sie stolz. Es war reines Glück, dass ihre Welpen in die Fotofalle getappt sind. Wildtierbiologen konnten so wieder einmal etwas Einblick in das Familienleben der scheuen Mini-Raubtiere gewinnen.

Dass sie sich überhaupt 2021 in dem Bereich zwischen Schwarzwald und Baar niedergelassen haben, galt unter Wissenschaftlern als kleine Sensation. Denn auch wenn Goldschakale in einigen Teilen Europas, wie etwa in Ungarn sind, machten sie bislang um Deutschland immer einen weiten Bogen. Umherstreunende Tiere hat man immer mal wieder entdeckt, doch das Paar in Südbaden war tatsächlich der erste Nachweis, dass sich zwei Tiere auch tatsächlich in Deutschland niedergelassen haben. Seitdem sollen sie sich, so schreibt es das Stuttgarter Umweltministerium in einer Pressemitteilung, jedes Jahr fortgepflanzt haben. Und mittlerweile gäbe es sogar ein weiteres Paar im Landkreis Konstanz, schreibt das Ministerium.

Auf den zwei Fotos, die in dieser Woche veröffentlicht wurden, sind zwei Jungtiere zu sehen, die durch den Wald stromern. Von den Eltern ist nichts zu sehen – da will sich vielleicht jemand bald abnabeln und erkundet schon einmal die Welt.

Für Wanderer und Viehhalter sind das keine schlechten Nachrichten.

Denn auch wenn Goldschakale auf Fotos ähnlich aussehen wie ein Wolf, sind sie doch bedeutend kleiner und nur wenig größer als ein Fuchs. Sie sind für Menschen völlig ungefährlich und in aller Regel auch fürs Vieh. Vielmehr fressen sie Kleinsäuger, Insekten – und sogar Früchte.

Ressort: Der Sonntag

  • Artikel im Layout der gedruckten "Der Sonntag" vom So, 22. September 2024: PDF-Version herunterladen

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare

Um Artikel auf BZ-Online kommentieren zu können müssen Sie bei "Meine BZ" angemeldet sein.
Beachten Sie bitte unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.

Sie haben noch keinen "Meine BZ" Account? Jetzt registrieren


Weitere Artikel