Forscher
Mäuse reisten mit den Wikingern zu neuen Lebensräumen
Die Wikinger waren auf ihren Drachenbooten nicht alleine, sie hatten Nagetiere an Bord.
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Das internationale Forscherteam hatte das Erbgut von Mäusen verschiedener Regionen und Inseln analysiert und verglichen – auch die DNA von Tieren, die im zehnten bis zwölften Jahrhundert gelebt hatten. Genutzt wurde dabei das Erbgut aus Mäuseknochen aus jener Zeit. Anhand der Übereinstimmungen erstellten die Wissenschaftler einen Stammbaum , an dem sich Ähnlichkeiten ablesen und die Ausbreitung nachvollziehen ließ.
Als die Wikinger im späten achten bis mittleren zehnten Jahrhundert auszogen, um neue Gebiete zu besiedeln, hatten sie Pferde, Schafe, Hühner und andere Nutztiere mit an Bord. Als blinde Passagiere seien oft auch Hausmäuse mitgereist und an neuen Ufern von Bord gegangen, erklären die Forscher – in Island hätten sich die Nager erfolgreich seit nun schon rund 1 000 Jahren festgesetzt.
Die Analyse für Grönland habe gezeigt, dass die Wikinger-Mäuse die Insel zwar von Island aus eroberten, später aber wohl wieder ausstarben. Heute lebe dort eine eingewanderte Form von "Mus musculus musculus". Die modernen neufundländischen Mäuse stammten hingegen sehr wohl von den aus Norwegen nach Island und Grönland eingeschleppten Tieren ab – hundertprozentige Gen-Beweise dafür gibt es allerdings nicht.
Die Studie hat nicht nur für Nagetierfans Bedeutung: Die Geschichte menschlicher Besiedlung in den vergangenen 1000 Jahre, schreiben die Wissenschaftler, lasse sich an den Gensequenzen von Mäusepopulationen ablesen.
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