Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 II
Löckchen auf hoher See
Von Lena Kürz, Klasse 4b, Grundschule Rheinhausen
Di, 29. Jun 2021, 16:42 Uhr
Schreibwettbewerb
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Doch jetzt erzähle ich euch, wie es doch einmal dazu kam. Eines Abends, als die Eltern Abendessen machten, nahm Tom Löckchen und rannte aus dem Haus hinunter ans Meer, wo die ganzen Boote der Familie lagen. Er setzte das Meerschweinchen ins flache Wasser. Das Tier fand es nicht besonders lustig, im Wasser zu sein, und sprang vor Angst in ein Gummiboot. Als Tom merkte, dass dieses Boot nicht festgemacht war, kam schon eine große Welle. Das Gummiboot mit Löckchen war schon viele Meter weg. Tom schrie: "Mama! Papa! Kommt schnell hier runter!" Alle rannten sofort los. "Da! Löckchen!", zeigte Tom den Eltern. Toms Vater rannte ins Wasser, doch von Löckchen war nichts zu sehen. Tom fing an zu weinen und schrie: "Löckchen! Mein Löckchen!" Clara versuchte, ihren Bruder zu beruhigen. Sie ging wieder zurück mit ihren Eltern ins Haus, aber Tom blieb noch lange draußen sitzen und starrte auf das Meer, in der Hoffnung, Löckchen zu entdecken. Seine Mutter kam zu ihm und sagte leise: "Komm doch rein, es wird kalt." Traurig lief er mit und ging ohne Abendessen sofort ins Bett.
Am nächsten Morgen wachte Tom mit verweinten Augen auf. Clara war schon wach und hatte das Frühstück gemacht. Da sah sie, wie Tom zwei Äpfel unter seinem T-Shirt versteckte. Er rannte in sein Zimmer und packte die Äpfel in einen Rucksack. Dazu richtete er Trinken, einen Schlafsack und sein Kuscheltier. Das ist auch ein Meerschweinchen und sieht aus wie Löckchen, braun-weiß mit Locken. Abends brachte Mutter Tom ins Bett, Tom stellte seinen Wecker auf ein Uhr nachts.
Er schlich sich dann mit dem Rucksack aus dem Haus, nahm eins der Boote und paddelte durch die Dunkelheit los. Einige Zeit später kam er tatsächlich am Ufer einer kleinen Sandbank an und traute seinen Augen nicht: Dort saß mittendrin Löckchen, ganz zerzaust . Er nahm sie schnell hoch und streichelte sie. Er teilte sich mit Löckchen die Äpfel aus dem Rucksack. Danach schnappte sich Tom schnell die Paddel und legte los. Kurz darauf braute sich ein gewaltiger Sturm zusammen. Es fing an zu regnen wie aus Kübeln. Der arme Tom und das zitternde Löckchen kuschelten sich tief in den Schlafsack. Es rumste immer wieder und ihr Gummiboot schaukelte auf dem Wellen, immer und immer wieder. Irgendwann schliefen beide erschöpft ein.
Am nächsten Morgen wachten sie ziemlich spät auf und tranken ein wenig. Plötzlich hörte Tom ein Motorengeräusch. "Ein Rettungsboot!", rief er glücklich und winkte mit den Armen. Endlich sahen die Rettungsleute das Gummiboot und fuhren zu ihnen. Tom nahm Löckchen und sprang überglücklich seinen Eltern entgegen. "Guckt mal, ich habe Löckchen gefunden!", rief er fröhlich. "Wir sind sehr stolz auf dich, Tom", sagten seine Eltern, "aber dir hätte sonst was passieren können! Wir sind so erschrocken! Mach so etwas nie wieder!"
Zuhause angekommen rannte schon Clara ihrem Bruder entgegen, umarmte ihn stürmisch und lachte: "Morgen steht bestimmt als Schlagzeile in der Zeitung: Junge rettet Meerschweinchen aus dem Meer." Seit diesem Erlebnis glaubt Tom übrigens nicht mehr, dass Meerschweinchen schwimmen können.
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