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ABI OHNE STREICH

Eigentlich sind längst Schulferien, trotzdem melden sich noch immer etliche Leserinnen und Leser zu Wort, die sich mit dem Abistreich am Rotteck-Gymnasium befassen (siehe JuZ vom 26. Juni). Auszugsweise bringen wir hier zum letzten Mal Zuschriften zu diesem Thema.

Kritik an Kritik

Abiturienten des Rotteck-Gymnasiums und deren Eltern üben Kritik an der Weigerung der Schulleiterin, zur Abifeier zu erscheinen, um die Abiturienten in gewohnter Manier zu verabschieden. Was war geschehen? Die Schulleiterin hatte sich vor dem so genannten "Abistreich" an die Abiturienten gewandt mit der Bitte, diesen nicht schon in der 1. Stunde zu starten. Die Abiturienten erklärten sich bereit, das Anliegen zu respektieren. Umso enttäuschender war deren Verhalten, als sie ihren "Streich" doch in der 1. Stunde begannen. Dass die Schulleiterin nach dieser offensichtlichen Täuschung nicht zur Abschlussfeier erschien, ist konsequent. Dass Abiturienten und Eltern mit Groll darauf reagieren, ist weniger verständlich.

Peinlich wird die Reaktion, wenn die Eltern ihre Sprösslinge gar noch in Schutz nehmen und bemitleiden, dass sie in unangemessener Weise für ihr Verhalten "abgestraft" würden, und der Schulleiterin mangelnde pädagogische Kompetenz vorhalten, da "Chaos" und Opposition doch zu einem Abistreich gehören. Es wäre gewiss die pädagogisch angemessenere Botschaft dieser Eltern an ihren Nachwuchs gewesen, dass Fehlverhalten Konsequenzen nach sich zieht, in der Schule wie im Leben.

Dr. A. Burkard, Philipp Dorneich, Ludwig Engelmeier, Josef Schulz (Lehrer/Rotteck-Gymnasium)

Kultur der Härte

Die Turbo-Entscheidung der Rektorin Sybille Bauer, den diesjährigen Abi-Streich abzubrechen und die Abiturienten abzustrafen, ist "in die Hose gegangen" - nicht jedoch der Abi-Streich selbst. Die Schüler sollten hierüber nicht allzu enttäuscht sein, denn sie haben eine Lektion für's Leben erhalten: Wer sich den amtlichen Anordnungen nicht beugt, muss mit sofortiger Bestrafung rechnen! (...) Die wird weiter wirken und neben Kopfschütteln über autoritäre Maßnahmen zugleich den Willen stärken, sich gegen fragwürdige Autoritäten zu behaupten. So gesehen hätte die lächerliche Strafaktion, die statt pädagogischem Geschick nur Rechthaberei verrät, doch wieder etwas Positives.

Ein solcher Führungsstil sollte indes nicht Schule machen. Angesichts des gerade mit Macht am Rotteck-Gymnasium eingeführten "Turbo-Abiturs" wird die nahe Zukunft zeigen, ob das jetzt an die Öffentlichkeit gelangte Verhalten einer Rektorin das Ende einer pädagogischen motivierten und verantwortungsvollen "Schulleitung mit Augenmaß" oder den Beginn einer "Kultur der Härte" symbolisiert.

Dr. Martin Clausnitzer, Freiburg

Ressort: Zisch

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