Leserbrief: Was genau heißt Integration?

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Zu: Bürgermeister warnt vor trivialer Analyse vom 4. März.
Ein weiterer veröffentlichter Leserbrief veranlasst mich, selbst einen zu verfassen. Ich denke, es ist offensichtlich, dass sich eine Korrelation der AfD-Anteile und der Anteile von Bürgern mit Spätaussiedlerhintergrund aufdrängt. Dies jetzt ausschließlich auf diese Wähler zu beschränken ist zu einfach. Aber man muss ehrlich analysieren, wieso gerade die westlichen Stadtteile so auffällig anders gewählt haben und da wird dieser Punkt sicher eine Rolle spielen. Die AfD wird als "putin- oder russlandfreundlich" bezeichnet. Begrenzung der Migration ist ein Hauptthema. Konservative Ansichten werden hier geteilt. Mal ehrlich, wieso sollte jemand mit sowjetischen Wurzeln hier nicht seine Interessen vertreten sehen? Sagt man Spätaussiedlern nicht auch konservative Sichtweisen nach? Und nahm das Bild der CDU als konservative Partei unter Merkel nicht Schaden? Haben Spätaussiedler nicht auch 2015/16 in Lahr gegen Merkels Migrationspolitik demonstriert? Wieso ist hier dann jemand über das Wahlergebnis überrascht? Und am Ende bleibt die AfD eine demokratisch legitimierte und weiterhin zugelassene Partei. Ob man sie mag oder nicht. Soweit wurde von niemandem der Wahlberechtigten etwas "falsch" gemacht oder?

Ein anderer Punkt der mich umtreibt: Nun reden viele von Integration. Aber was genau heißt das? Aus meiner Sicht gibt es hier mehrere Stufen. Klar sollte sein, arbeiten und so seinen Beitrag leisten. Die Sprache des Landes lernen, sicher. Und natürlich sich an Recht und Gesetz halten. Das wäre für mich schonmal notwendige Basis gelungener Integration. Und die sehe ich in Lahr aus subjektiver Sicht insbesondere bei den Bürgern mit Spätaussiedlergeschichte gut umgesetzt. Aber es geht noch weiter. Ziel sollte oder viel mehr muss es doch sein, zu verhindern, dass sich Parallelgesellschaften bilden. Und da bin ich mir nicht sicher, ob das so wirklich gelungen ist.

Wenn sich Mitbürger zum Beispiel an ausländischen Medien orientieren, dann kriegt diese gelungene Integration Risse. Sich nicht in gewachsene Strukturen einbringen, sondern eigene schaffen, das ist für mich eine Art Parallelgesellschaft. Und das ist aus meiner Sicht, egal von wem, keine gelungene Integration. Kein Schubladendenken, nicht mit dem Finger aufeinander zeigen aber ehrlich und offen darüber sprechen und gemeinsam Lösungen finden, das ist hier gefordert.Christoph Lampart, Lahr
Schlagworte: Christoph Lampart
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