Leserbrief: Spätaussiedler suchen altes "Deutschtum"

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BUNDESTAGSWAHL
Zu: "Die Lahrer Wahlkarte färbt sich blau" (BZ vom 24. Februar):
Nach Lektüre der horrenden Zahlen der Zustimmung bei den Wahlergebnissen für die AfD in Lahr kann ich kaum fassen, mit welch ruhigen Kommentaren und mit welch harmlosen Empfehlungen für etwaige Konsequenzen daraus sich der Hauptartikel im Lokalteil begnügt. Nach diesem Skandal dürfte doch die Überschrift nicht lauten "Die Lahrer Wahlkarte färbt sich blau" und einem OB Ibert sollte etwas mehr einfallen, als "Ich hatte nicht gedacht, dass es so deutlich wird" und "Mit den Ergebnissen müssen wir umgehen".

Nichts sagend und lau sind solche Kommentare und schließlich räumt besagter Artikel der AfD auch noch breiten Raum für Begründungen ein (Gott sei Dank wird dieses Bild ein wenig korrigiert durch klarere Sätze im Urteilsplatz von Mark Alexander). Im Hauptartikel heißt es vonseiten der AfD, die Russlanddeutschen fühlten sich gegenüber den Ukrainern benachteiligt, auch daher habe die Partei dort so großen Rückhalt. Einige Zeilen vorher ist zu lesen, es sei überholt zu glauben, dass in erster Linie Spätaussiedler die Partei wählen. Komischerweise aber färbt sich in deren Hauptwohngebieten die Karte tatsächlich durchgehend blau.

Vergangene Woche veröffentlichte die Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Untersuchung der Wahlmotive bei den Zuwanderern. Zur Überraschung des Autors war die Kultur ihrer Herkunftsländer für ihre Entscheidung sehr bald bedeutungslos. Sie wählten nach verschiedenen Interessen wie alle Wähler. Nicht so einzig die Russlanddeutschen. Ihr Motiv ist und bleibt weiterhin die Suche nach Zugehörigkeit zu einem althergebrachten "Deutschtum" , das es nicht mehr gibt und wahrscheinlich nie gab.
Georgis Zwach, Lahr
Schlagworte: Georgis Zwach, Mark Alexander
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