Leserbrief: Kein "unhistorisches" Handeln
Professor Fritz Wilhelm (Lörrach)
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Vor vielen Jahren hat die Stadt Lörrach den damaligen Kantonsbaumeister von Basel, Carl Fingerhuth, in den Burghof zu einem Vortrag über die Stadtgestalt eingeladen. Fingerhuth begann etwa so: " Aus Boden sind Grundstücke geworden, aus Häusern Liegenschaften, aus dem Städtebau Investitionsquoten." Deshalb, so fuhr Fingerhuth fort, brauchen wir jetzt dringend eine Komplizenschaft der Interessierten, um das Vakuum zu füllen zwischen ohnmächtiger kommunaler Gewalt und einer nicht artikulationsfähigen, aber interessierten Öffentlichkeit.
So ist es, also muss sich die Öffentlichkeit zum Abrissgedanken der Suchard- Bauten artikulieren, denn es geht um das Stadtbild und vor allem um Vertrautheit in der eigenen Stadt. Hier kann (muss) die regionale Zeitung Meinungen zulassen. Einem Abriss eines zwar unspektakulären, aber sehr markanten Gebäudes der Industriekultur, mitten in der Stadt, muss widersprochen werden. Ein Um- und Weiterbauen im Hofbereich und auch an der Milkastraße ist sicher möglich, nicht aber ein Abbruch des Turms und der Straßenfassade. Der Bau ist stadtbildprägend und Teil der Geschichte Lörrachs. Zudem ist ein Abriss von Gebäuden heute weder ökologisch, noch wirtschaftlich, noch geschichtlich vernünftig. Jetzt müssen Stadt und Denkmalamt aktiv werden.
Professor Fritz Wilhelm, Lörrach