Leserbrief: Kann man ihn denn nicht einfach in Ruhe lassen?
Christina Daumer (Emmendingen)
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Eigentlich kann man nur noch verwundert den Kopf schütteln, wenn man von den Anträgen der CDU-Fraktion liest. Tempo 30 will man aufheben und nun ist der Burghang in ihren Fokus gerückt. Man will dort entrümpeln – so wie man lästiges, altes Zeug vom Dachboden oder aus dem Keller entfernt. Und man bekommt doch stark den Eindruck, dass der dort vorzufindende, alte Baumbestand von der CDU genauso wahrgenommen wird: zu alt, zu marode, zu unordentlich, zu kaputt. Und so wird der Burghang in einer Größe und Dimension beschrieben, als wäre er das einzige Naherholungsgebiet der Stadt Emmendingen. Ich fahre seit endlosen Jahren mehrmals wöchentlich am Burghang vorbei, habe unsere Tochter viele Jahre zu Fuß aus dem städtischen Kindergarten abgeholt und unser Heimweg führte uns immer dort entlang – an keinem einzigen dieser Tage habe ich dort dieses rege Treiben erlebt, welches nun so in den Vordergrund gerückt wird. Und wenn Herr Peters dann von einem "beliebten Feld- und Wanderweg" spricht, frage ich mich, ob wir von dem gleichen Ort sprechen. Weder ist der Burghang ein Feldweg, noch tummeln sich dort die Wanderfreunde der Region. Und auch die Seniorinnen und Senioren der nahen Stiftung findet man doch eher im Stadtpark oder der Innenstadt, als an diesem steilen Hang. "Eine Sanierung des Burghangs bedeutete einen sehr intensiven Einschnitt, um eine Durchwegung wieder zu ermöglichen, da sehr viele abgängige Bäume vorhanden sind" – so der Text im CDU-Antrag. Einen sehr intensiven Einschnitt nennt man es dort so schön – tatsächlich ist es ein massiver Eingriff in ein kostbares und wertvolles Ökosystem, dass es verdient geschützt zu werden. Ein bisschen Mut zu mehr Wildnis in der Stadt wäre hier angebrachter, der Schutz von gefährdeten Arten und der Erhalt von tierischem Lebensraum wichtiger als ein weiterer entrümpelter und aufgeräumter Ort. Kann man diesen Hang denn nicht einfach in Ruhe lassen? Es gibt in und um Emmendingen mehr als genug andere Wege um die heimische Natur zu genießen. Christina Daumer, Emmendingen
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