Leserbrief: Eine Fluss-Wärmepumpe wäre zukunftsweisend
Uwe Wehrle (Breisach)
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Luft-Wärmepumpen arbeiten am effizientesten bei Heizungstemperaturen bis 40 ° Celsius. Die Trinkwassererwärmung muss in den Wintermonaten dann auf jeden Fall mit Strom gepuscht werden. Solange die Verschiebung der regenerativen Energiegewinnung aus den Sommer- in Wintermonate nicht gelöst ist, könnte das teuer werden für die Verbraucher. Für den Kernstadtbereich von Breisach mit vielen, teils denkmalgeschützten Gebäuden, scheint mir die Heizwärmegewinnung über Luft-Wärmepumpen nicht geeignet zu sein, zumal bei schlechter Auslegung, die "Verbrummelung" der ohnehin schon lärmbelasteten Stadt weiter unkontrolliert zunehmen würde.
Eine Wärmeversorgung mit Nah- / Fernwärmenetzen wäre da sinnvoller, würde aber Planungsleistungen der Verantwortlichen auf kommunaler Ebene erfordern. Eine relevante Wärmeverteilung von Industriebetrieben ist in Breisach nicht gegeben und ist auch für die Zukunft nicht in Sicht.
Die Wärmeenergieerzeugung über Geothermie halte ich für angesichts der Tektonik und Grundwasserschichtung im Oberrheingraben für knifflig – finanziell und umwelttechnisch unsicher.
Die Wärmegewinnung und Verteilung über eine Flusswärmepumpe nach Vorbild des Mannheimer Pilotprojektes mit 20 Megawatt Leistung dagegen wäre mit den regionalen Gegebenheiten aus meiner Sicht zukunftsweisend. Versorgt werden in Mannheim derzeit zirka 3500 Haushalte, das wäre bei Baukosten von 15 Millionen für die Wärmeerzeugung, ohne Verteilnetz, eine Belastung pro Haushalt von zirka 4300 Euro.
Sich hier nur auf die Versailler Verträge vo n1919 zu beziehen, nach denen Frankreich das alleinige Recht auf Flussumgestaltungen zu Energiezwecken zugesprochen wurde und die Hände in den Schoß zu legen, halte ich angesichts der angestrebten Europäisierung und des wachsenden umweltpolitischen Druckes nicht für zeitgemäß. Könnte man sich hier mit der französischen Seite einigen und sich in diesem Zuge noch eine ganzjährige Stromversorgung der Flusswärmepumpe vom Flusskraftwerk der Staustufe Vogelgrün sichern, wäre das eine "runde Sache" als Beitrag zur regenerativen Wärmeversorgung für Breisach.
Übrigens: Im Hinblick auf die Kohlendioxid-Problematik beim Klimawandel müsste man bei der Beheizung von Altbauten mit regenerativen Energien keine so hohen Anforderungen mehr an die Wärmedämmung stellen wie bei Beheizung mit fossilen Brennstoffen.
Uwe Wehrle, Breisach