Leserbrief: Daraus müssen Lehren gezogen werden

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GEDENKEN
Zu "Kontroverse um Waldkirchs Gedenken" und Kommentar Gedenktag – "Wider den Rückschritt" (beides BZ vom 28. Januar)
Die AfD erhält, schon zum zweiten Mal, die Waldkircher Stadthalle für ihren Wahlkampf, diesmal allerdings am 27. Januar, was angesichts dieses Datums, dem nationalen Gedenktag zur Befreiung von Auschwitz, als Provokation zu verstehen ist. Einer Partei, die immer wieder den Nationalsozialismus verharmlost und als "Vogelschiss der deutschen Geschichte" bezeichnet hat, wird die Stadthalle von der Stadtverwaltung und damit auch OB Schmieder erneut vergeben, ohne erkennbaren Widerstand. Es wurde nicht einmal der Versuch unternommen, mit dem Hinweis auf dieses Datum, einer solchen Partei die Räumlichkeiten zu verweigern – was andernorts sehr wohl schon gelungen ist. Ein "unpolitischer Verwaltungsakt"? Ich kann das nur geschichtsvergessen nennen. Das Vorgehen von OB Schmieder, dann kurzfristig eine "kleine Gedenkfeier" auf der letzten Gemeinderatssitzung beschließen zu lassen, als nichtöffentlich, das heißt nur für Mitarbeiter der Stadt und Gemeinderäte, setzt dem Ganzen die Krone auf. Wieso dies einstimmig beschlossen wurde, erschließt sich mir in keiner Weise.

Sollte hier das Gedenken an den Holocaust, am Waldkircher Mahnmal für die ermordeten litauischen Juden, zu einer mittäglichen Geheimaktion verkommen? Das haben zum Glück Waldkircher Bürger, auch aus dem Kreis derjenigen, die sich seit Jahrzehnten für die Aufarbeitung der NS-Zeit in Waldkirch engagieren, verhindert: nicht nur "von der Kanzel" am Sonntag, wie die BZ am 28. Januar schreibt, sondern auch durch Mitglieder der Ideenwerkstatt, wurde der Termin bekanntgemacht. Am Abend dieses Tages bekundete eine riesige Menge von Gegnern der AfD-Veranstaltung eindrücklich ihren Protest. Welche Lehren könnten Stadtverwaltung, OB und Gemeinderäte daraus ziehen? Beim nächsten Versuch der AfD, in Waldkirch wieder Räume zu bekommen, könnte der ernsthafte Versuch unternommen werden, diese nicht zu überlassen. Und nächstes Jahr würde es der Stadt Waldkirch gut anstehen, frühzeitig und breit öffentlich dafür zu werben, an diesem Gedenktag sich am Mahnmal zu versammeln. Marion Bentin, Waldkirch
Schlagworte: Marion Bentin
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Kommentare (1)

Benjamin Rösch

11 seit 28. Jan 2025

Frau Bentin kritisiert also die Waldkircher Stadtverwaltung dafür, dass sie sich an Recht und Gesetz hält. Das ist weniger eine Aussage über die Kritisierten, als über sie selbst.

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