Lesen gegen die Langeweile
Wem die Schulferien zu lang werden, der sollte vielleicht mal wieder ein gutes Buch in die Hand nehmen. Die Lahrer BZ-Jugendredaktion präsentiert ihre Lieblinge.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Nachdem ich den Film zum Buch gesehen hatte, war meine Lust auf das Lesen erst einmal gründlich vergangen. Viel zu ernst schienen mir die Situationen, die in Timur Vermes "Er ist wieder da" dargestellt werden. Im Einband des Buches steht: "Lachen mit Hitler – geht das? Darf man das überhaupt?" Ich bin mir nicht sicher. Das Buch ist aus der Perspektive Hitlers geschrieben und man nimmt seine Person durch diese Sicht ganz anders wahr – als Mensch. Es ist weniger das Buch, das mir ein bisschen Angst macht, es relativiert nämlich Hitler und zeigt erst einmal seine guten Seiten, sondern die Situationen die zum Teil viel zu real scheinen. Den Hype um eine "lustige" Hitlerfigur, das Nicht-Ernst-Nehmen seiner Aussagen und das Gute-Suchen hinter seiner Politik. "Er ist wieder da" ist ein gut geschriebenes und anregendes Buch, das aber mit dem richtigen Blick gelesen werden sollte.
Der Roman ist eine Geschichte mit einem unerwarteten Ende. Anfangs plätschert die Handlung noch etwas vor sich hin, erntet da einen Schmunzler und dort etwas Mitgefühl, doch als TV-Moderatorin Hannah Farr dann tatsächlich alles verloren hat und doch gleichzeitig alles gewinnen könnte, entsteht endlich Spannung. Die Handlung, die von Versöhnung und Fehlern aus der Vergangenheit berichtet, könnte im "wirklichen" Leben passieren, erscheint an manchen Stellen jedoch etwas unglaubwürdig und auch die eigentlich traurigste Stelle hätte dem Leser besser nahe gebracht werden können. Insgesamt ein gut lesbares Buch, hinter dem eine originelle Idee steckt, und doch nicht so gut wie Spielmanns Bestseller-Roman "Morgen kommt ein neuer Himmel".
Das mehrfach ausgezeichnete Comic-Debüt von Simon Schwartz ist eine Klasse für sich. Der Autor geht mit seiner eigenen Geschichte in einer neuen Form und Dimension um. Er beschreibt die Entscheidung seiner Eltern, die DDR Anfang der 1980er Jahre zu verlassen und setzt sich gleichzeitig mit der Diktatur der DDR auseinander. Beeindruckend nahe kommt man dem Künstler durch diese Art der Geschichtswiedergabe. Besonders geeignet scheint das Buch für junge Menschen, denn die bildliche Stärke dieser Graphic Novel kann mit einem Geschichtsbuch mithalten und der Text ist auf ein Minimum reduziert. An einen Roman reicht das Buch aber nicht heran, es fesselt nicht – man muss sich wohl in der Welt der Comics wohlfühlen, um daraus genau die gleichen Gefühle zu filtern, die es für eine einfühlsame Geschichte braucht. Dennoch ist "drüben!" eine humorvolle, gekonnte und künstlerisch wertvolle Darstellung der Geschichte.
Es ist eine schlimme Zeit, die Brett Bohlinger durchmachen muss, als ihre Mutter nach einem Jahr den Kampf gegen den Krebs verliert. Und dann soll sie sich auch noch Gedanken um die Firma machen, die sie jetzt übernehmen muss. Doch es kommt alles anders. Anstatt der Firma erbt Brett von ihrer Mutter lediglich einen Zettel mit ihren Lebenszielen, die sie aufschrieb, als sie 14 Jahre alt war. Erst langsam erkennt Brett, wie viel wertvoller dieses Erbe sein wird. Diese wundervolle Geschichte muss man beinahe verschlingen, denn sie fesselt den Leser von Anfang bis Ende. Sie zeigt, was wir aus unseren Wünschen machen können und wie sehr wir unterschätzen, was die Wünsche der Vergangenheit immer noch bedeuten. Die Augen bleiben nicht trocken und man wird hundertprozentig das eine oder andere Mal lachen.
Dieses Buch empfiehlt sich für alle, die auf Alchemie, spirituelle und mystische Geschichten stehen. In dem Buch befreundet sich das gerade von Kalifornien nach London gezogene Mädchen Janie mit Benjamin, dem Sohn des Apothekers. Doch mit der Freundschaft beginnt auch das gefährliche Abenteuer ihres Lebens. Was hat es mit diesem Arzneibuch aus der Apotheke auf Lateinisch auf sich? Wer hat den Apotheker entführt? Können die beiden eine Katastrophe am anderen Ende der Welt aufhalten? Eine umfassende und gefährliche Reise in die Eiswüste Norwegens beginnt...
Er mordet im Auftrag der Opfer anderer Killer. Er ist ein Phantom. Er verwischt alle seine Spuren. Nie wird er erwischt. Doch eines Tages soll ein anderer Killer ihn beseitigen. Und dafür schreckt dieser Mann vor nichts zurück. Michael Hendricks ist eigentlich tot. Naja zumindest offiziell. Seine Einheit der amerikanischen Armee, die offiziell nicht existiert, wurde vor Kandahar durch eine Straßenbombe zerstört. Es gab nur einen Überlebenden, und der verlor beide Beine. Doch Hendricks war das nicht. Aber auch Hendricks hatte überlebt. Der Thriller ist spannend geschrieben, und man kann gar nicht mehr aufhören.
Der Krimi ist unglaublich spannend und fesselnd. Denkt man zu Beginn noch, man hätte das Geheimnis um Harriet Vanger durchschaut, so muss man gegen Ende feststellen, dass eine noch schlimmere Wendung möglich ist. "Verblendung" ist nichts für schwache Nerven, aber auf jeden Fall ein Buch, das man sich zulegen sollte. Vielleicht gerade deswegen, weil Stieg Larsson nicht den konventionellen Weg gewählt hat, weder in der Handlung noch bei den Figuren.
Jacob ist tot und nichts wird ihn zurück bringen. 400 Tage sind vergangen und Mia weiß immer noch nicht, wie sie ohne ihre große Liebe glücklich werden soll. Das, was ihr Hoffnung bereitet, ist, dass fünf Menschen durch seine Organe ein neues Leben ermöglicht wurde. Vier dieser Menschen hat sie kennengelernt, doch der Fünfte hat bis heute nicht auf ihren Brief geantwortet. So macht sie sich eigenmächtig auf die Suche nach dem Jungen, in dessen Brust nun das Herz ihres verstorbenen Freundes schlägt. Sie hofft, mit dieser Begegnung Frieden mit Jacobs Tod schließen zu können. Doch alles kommt anders als geplant. Sie verliebt sich und eine Welle aus Glück, Angst und Trauer bricht über ihr zusammen. "Mein Herz wird dich finden" ist ein packender Jugendroman in einfacher Sprache, der definitiv lesenswert ist. Tiefsinnig und witzig erzählt die Autorin die Geschichte einer gebrochenen Jugendlichen, die auf eine ihr unmöglich erschienene Art ihr Glück wiederfindet.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ