Lernen mit den Profi-Paten
Alle aus der 3b der Vigelius-Grundschule spielen Instrumente, ihre Lehrer sind Orchestermusiker.
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
INNENSTADT/HASLACH. Egal ob Fagott, Bratsche oder Trompete: Am Anfang gibt’s furchtbar viel zu lernen, wenn man ein neues Instrument spielt. Einen Eindruck davon bekamen die 22 Kinder der Klasse 3b der Vigelius-Grundschule in Haslach gestern – da wurden sie beim Philharmonischen Orchester im Stadttheater ihren Patenmusikern zugeteilt. Nachdem sich die Musiker und die Kinder im Projekt "Klasse! Musizieren!" ein Jahr lang ab und zu besucht hatten, beginnt jetzt der Unterricht. Er findet immer montags statt.
Und das fängt mit Dingen an, die niemand als Erstes damit verbindet, zum Beispiel mit der Frage: Wie verstaut man eine Posaune in der Posaunentasche?
Hubert Mayer ist der Patenmusiker von Simon und Matthias (beide 8). Er zeigt ihnen, wie sich die Posaune in zwei Teile auseinandernehmen lässt und legt die nacheinander in die Tasche. Er erinnert sich noch daran, wie es ihm als Kind mit seiner ersten Posaune ging: "Ich wollte spielen, aber ich habe die Posaune nicht mehr richtig zusammensetzen können!"
Das soll Simon und Matthias nicht passieren. Die Jungs üben mit ihrem Patenprofi auch gleich, wie sie ihr Instrument richtig halten. Wie kamen sie auf die Posaune? "Sie ist schön und klingt interessant", findet Matthias. Manche Kinder in der Klasse haben bereits Instrumente gelernt, Matthias zum Beispiel hatte eine Weile Gitarrenunterricht und Simon hat Flöte gespielt. Doch vielen Familien fehlt das Geld für teuren Musikunterricht, sagt Tanja Klepper – umso wichtiger war es ihr, dass ihre Klasse an dem Projekt teilnehmen kann, das unter anderem von der Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten und der Oberle-Stiftung finanziert wird.
"Wir haben großes Glück", sagt Jule (8), "denn andere müssen tausende Euro für den Unterricht bezahlen!" Sie ist eines von vier Mädchen, die zum ersten Mal ihre Geigen in der Hand halten. Jule fand Geigen immer toll: "Sie sehen schön aus und klingen schön!" Ähnlich geht’s Rahina (8), Lilian (9) und Elisa (8), ihren Geigenkolleginnen. Alle wollen aufpassen, dass ihre Geigen nicht kaputtgehen. Gefährlich sind da vor allem kleine Geschwister, sagt Rahina: "Darum sperre ich immer mein Zimmer ab!"
Ärgerlich ist nur eines, findet Jule: "Die Instrumente, die richtig schön klingen, sind schwer zu spielen." Es steht ihnen also viel Arbeit bevor. Das bestätigt ihr Geigenpate, der Musiker Manuel Druminski. Er selbst hat mit vier Jahren begonnen. Am Montagnachmittag geht’s für alle aus der 3b dann mit der ersten Stunde los.
Kommentare
Liebe Leserinnen und Leser,
leider können Artikel, die älter als sechs Monate sind, nicht mehr kommentiert werden.
Die Kommentarfunktion dieses Artikels ist geschlossen.
Viele Grüße von Ihrer BZ