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"Leider muss Gabi im Sommer wieder nach Ungarn"

Auf die Kinder aufpassen und Handball spielen: Die Ungarin Gabi Vecsei ist seit September als Au-Pair-Mädchen in Rippolingen.  

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BAD SÄCKINGEN. Ein Auslandsaufenthalt ist für viele junge Menschen ein Traum. Einerseits manifestiert solch ein Exodus von zu Hause endgültig die Abnabelung von den Eltern, andererseits sammelt man viele Lebenserfahrungen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten für einen Auslandsaufenthalt, zum Beispiel die Unterbringung in einer Gastfamilie und den Besuch einer Schule im Ausland während der Schulzeit oder ein Auslandsstudium. Eine andere Möglichkeit ist es zu jobben, etwa als Au-Pair. Diesen Weg hat die 20-jährige Ungarin Gabi Vecsei aus Kimle bei Györ gewählt.

Seit September ist Gabi in einer Familie in Rippolingen untergebracht. "Ich bin sehr froh, hierher gekommen zu sein", den Satz wiederholt Gabi während des Gesprächs mit der Badischen Zeitung immer wieder. Und es ist ihr förmlich anzusehen. Fröhlich balgt die vierjährige Hannah mit Gabi herum. Gabi ist schon fast ein Schwester für Hannah geworden. "Leider muss Gabi im Sommer wieder nach Ungarn", ist Hannah enttäuscht, dass Gabi nicht für immer bleiben kann. Im September ist das Au-Pair-Jahr schon vorbei.

Nach dem Jahr in Deutschland möchte Gabi noch ein Jahr nach England. "Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch sind in meiner Heimatregion sehr wichtig", betont Gabi. In den Westen Ungarns kommen viele Leute aus dem Nahen Österreich zum einkaufen, aber auch um die Thermalquellen in der Umgebung zu besuchen. Um die deutsche Sprache beherrschen zu können, hat sich Gabi für das Auslandsjahr entschlossen. "Wenn ich hätte richtig Geld verdienen wollen, hätte ich mir eine andere Arbeit gesucht", erklärt Gabi. Dabei hätte sie jedoch weder Kultur, Alltag noch Bräuche kennen gelernt. Imponiert hat ihr dabei vor allem des Fasnachtsbrauchtum. So viele Feste in so kurzer Zeit seien schon genial gewesen.

Bestärkt in ihrem Bestreben als Au-Pair zu arbeiten, wurde sie auch von einer guten Freundin, die bereits vor drei Jahren als Au-Pair-Mädchen in Deutschland war. Mit deren Hilfe bekam Gabi dann auch über die "Carola Hummel Au-Pair Agentur" die Familie von Eckhard Bollhauer und Cornelia Brück in Rippolingen vermittelt. Offenbar ein Glücksgriff. "Beide sind Sportlehrer. Das kommt meinem Sportinteresse sehr entgegen", sagt Gabi. Auch sonst gefalle es ihr im beschaulichen Rippolingen sehr gut.

Ihr Arbeitsfeld ist dabei vielfältig. Gemacht wird meistens, was anfällt. So holt Gabi die beiden Jungs Paul (9) und Luca (15) aus dem Sporttraining ab oder bringt die kleine Hannah in den Kindergarten. Im Haushalt ist dann mal kochen, Wäsche waschen oder bügeln angesagt. Und zwischendurch wollen die Kinder eine Runde spielen. Mittlerweile hat sich Gabi bestens in ihrer neuen Umgebung integriert, spielt Handball beim TV Bad Säckingen und besucht die Volkshochschule in Wehr. Ärgerlich ist für Gabi jedoch, dass sie nicht spielberechtigt ist für die Handballerinnen des TV. Von der Mannschaft wurde sie trotzdem super aufgenommen. "Ich habe zwei Freundinnen gefunden und bin bei allen Mannschaftsfeiern dabei", freut sich Gabi über die gute Integration ins Team. Und so kann sie die Tätigkeit als Au-Pair-Mädchen zu arbeiten nur empfehlen: "Wenn sich jemand für eine Fremdsprache oder ein anderes Land interessiert, sollte er oder sie unbedingt Erfahrungen im Ausland sammeln."

Ressort: Zisch

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