Leidensgeschichte statt Propaganda
Arte zeigt eine Dokumentation über China und die Uiguren .
Jan Lehr (KNA)
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Das einwohnerreichste Land der Erde ist ein Vielvölkerstaat, doch die größte Bevölkerungsgruppe der Han-Chinesen dominiert klar die anderen. Im 20. Jahrhundert nahm diese Kontrolle unter der kommunistischen Regierung beständig zu und machte unübersehbar, dass es der Führung in Peking um eine Unterdrückung der übrigen Kulturen beziehungsweise eine Sinisierung, also eine Transformation zum "Chinesischen", ging.
Lange stand weltweit vor allem die Besetzung und Repression Tibets im Fokus, mittlerweile wird vor allem die Entwicklung in der Region Xinjiang mit Sorge betrachtet: Die systematische Unterjochung der turksprachigen und überwiegend muslimischen Uiguren durch massenhafte Internierungen in Lagern, Folter, Zwangsarbeit und Umerziehung sowie der Vernichtung ihrer Kultur in Wort und Tat hat mittlerweile zahlreiche Staaten dazu gebracht, von einem "stillen Völkermord" zu sprechen. Was Peking ebenso zurückweist, wie es schonungslos mit seiner Politik fortfährt.
Der Dokumentarfilm von François Reinhardt stellt die Sachlage dar und gibt einen historischen Aufriss der Entwicklung. Dabei gelingt es ihm, trotz der eifrigen Versuche der chinesischen Behörden, Aufnahmen aus Xinjiang zu verbieten oder zu beschlagnahmen, Bildmaterial von den Zuständen in der Region zu zeigen. Auch kommen Uiguren zu Wort,
die am eigenen Leib die Repression erfuhren und der chinesischen Staatspropaganda aufwühlende Leidensgeschichten entgegenhalten.
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