Leclerc bleibt das Maß der Dinge
Der monegassische Formel-1-Pilot baut nach seinem Sieg in Melbourne seinen Vorsprung weiter aus / Deutsche Fahrer enttäuschen.
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"Zwei Ausfälle sind natürlich unglaublich", sagte Verstappen bei Sky. "Wir haben schon wieder viele Punkte verloren. Das ist wieder ein schlechter Sonntag." In den vergangenen Jahren sei er mit der Zuverlässigkeit seines Dienstfahrzeugs eigentlich immer sehr zufrieden gewesen, "jetzt ist es eine Katastrophe", sagte der Niederländer: "Es ist nicht, wie es sein muss." Nach drei WM-Läufen beträgt der Rückstand des Titelverteidigers auf Leclerc aus Monaco schon 46 Punkte. Der 24-Jährige führt im überlegenen Wagen der Scuderia mit 71 Zählern – und damit 34 Punkten Vorsprung auf den Überraschungszweiten George Russell (Großbritannien/Mercedes).
"Was für ein Auto! Das war der erste Sieg, bei dem wir den Abstand kontrollierten konnten. Das Auto hat sich super angefühlt, ich bin einfach so glücklich", sagte Leclerc. Er konnte sich bis zu Verstappens Ausfall in der 39. Runde gekonnt gegen dessen Angriffe verteidigen. Wie dominant Leclerc war, zeigte auch der Fakt, dass ihm ein seltener Eintrag in die Grand-Slam-Liste gelang. Pole Position, Rennsieg, schnellste Rennrunde und die Führung von Start bis Ziel sind dafür nötig – das klappt in der Formel 1 nur äußerst selten. Und brachte auch den Respekt der Konkurrenz. "Ferrari war eine klasse für sich und wir dahinter leider deutlich abgeschlagen", sagte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko: "Dieses Paket, das Ferrari auf die Bahn gestellt hat, war für uns unerreichbar." Immerhin wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull vor Russell im Silberpfeil noch Zweiter. Dass ihnen der zweite sichere Podestplatz durch den Ausfall noch entglitt, schmerzte aber sehr. Wie schon zum Auftakt in Bahrain flog Verstappen auf Position zwei liegend mit einem Defekt raus.
Der 24-Jährige musste seinen am Heck qualmenden Wagen stehen lassen, nachdem Marko zufolge "massiv Benzin" ausgetreten war. "Vor uns stehen schwierige Zeiten", räumte der Österreicher ein. Zumal Leclerc ankündigte, jetzt sicher nicht nachlassen zu wollen. "Das ist ein guter Abstand, aber wir müssen weiter Druck machen", forderte der WM-Spitzenreiter, der schon früh im Jahr von seinem ersten Titelgewinn träumen darf. Und nun steht ein Ferrari-Heimspiel an: In zwei Wochen wird im italienischen Imola gefahren. "Ich darf gar nicht daran denken, was da abgeht", sagte er.
Der ehemalige Weltmeister Sebastian Vettel aus Deutschland kam nach seiner Corona-Zwangspause im Aston Martin nicht ins Ziel. Nach einem selbst verschuldeten Unfall war schon vor der Halbzeit Schluss, als Vorsichtsmaßnahme wurde er im Streckenhospital durchgecheckt. "Es ist alles in Ordnung", sagte er nach der Rückkehr ins Fahrerlager. Mick Schumacher scheiterte im Haas erneut beim Versuch, erstmals Punkte zu holen und wurde 13.
Bei der Rückkehr nach Australien nach zwei Jahren Corona-Pause hatte Leclerc seine Pole Position schon beim Start souverän verteidigt. Sein spanischer Teamkollege Carlos Sainz, der als WM-Zweiter angereist war, verlor hingegen erst zehn Positionen und schied dann in der zweiten Runde nach einem übermütigen Überholmanöver aus. Bei der Formel-1-Party im ausverkauften Albert Park vor mehr als 120 000 Zuschauern gelang es Leclerc, über die gesamte Renndauer an der Spitze zu liegen. Dahinter hielt Verstappen den Kontakt, der drittplatzierte Rekordweltmeister Lewis Hamilton verlor schnell wieder an Boden. Hamiltons Mercedes-Team hat zum Start des Jahres weiterhin Probleme, ein konkurrenzfähiges Auto bereitzustellen. Der Konstrukteursweltmeister der vergangenen Jahre ist zwar nicht in der Lage, so zu dominieren wie in den Jahren zuvor, mit den Plätzen drei für Russell und vier für Hamilton gelang aber mehr als erwartet.