Bildung

Längeres gemeinsames Lernen

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Zum Bericht "Gymnasien lernen Inklusion" (BZ vom 11. Februar).

Das ist schon fast wohltuend in diesen vom Wahlkampfgetöse geprägten Zeiten, etwas zu dem wichtigen Thema Bildung zu hören. Fast könnte man annehmen, nur die Migrationsthematik und wirtschaftliche Probleme bestimmen unser Leben. Um die Migration und die Wirtschaft handeln jedenfalls die meisten Wahldebatten. Derweilen ist doch gerade für die Wirtschaft unser Bildungssystem von herausragender Bedeutung: Ohne gute Bildung und Ausbildung jedes Einzelnen gibt es keine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Landes. Schließlich haben alle Menschen einen intensiven Kontakt zur Schule und zur Bildung. Stefanie Streif und auch Frank-Thomas Wenzel (im überregionalen BZ-Teil am selben Tag auf Seite 1, Anm. d. Red) geben da wichtige Anstöße zum Nachdenken.

Obwohl sich einige Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen verwundert die Augen reiben werden, wenn sie lesen, dass Gymnasien jetzt Inklusion lernen. Nicht wenige Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen, die ihren Nachwuchs auf einer Regelgrundschule anmelden wollten, mussten erleben, wie sie zu einem Besuch eines Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) fast genötigt wurden. Und jetzt wird von einer gymnasialen Schullaufbahn für Kinder mit Beeinträchtigungen gesprochen?

Die Verbesserung in der frühkindlichen Erziehung, die Frank-Thomas Wenzel anspricht, ist sicher ein wichtiger Beitrag für ein "Grundrecht auf gleiche Chancen", aber es reicht mit Sicherheit für eine Bildungsgerechtigkeit für alle Kinder nicht aus. Auch wenn Trump/Musk den Begriff der Gerechtigkeit eliminieren wollen, bleibt festzustellen: Seit dem "Pisa-Schock" 2000, also seit einem Vierteljahrhundert, hat sich in Deutschland – wie die Zahlen belegen – in Bezug auf eine Bildungsgerechtigkeit nur wenig verändert.

Eine Neugewichtung der Bildung in der Phase vor der Einschulung ist sicher ein wichtiger Beitrag. Ob er ausreicht? Eine Veränderung in Richtung von längerem gemeinsamen Lernen, wie beispielsweise in Finnland oder Südtirol, wo alle Kinder (auch Kinder mit Einschränkungen) bis zur achten, beziehungsweise neunten Klasse zusammen unterrichtet werden, wäre ein umfassender Beitrag zur Herstellung einer größeren Leistungsfähigkeit. Peter Haas, LenzkirchHelmut Gattermann, Merzhausen
Schlagworte: Helmut Gattermann, Peter Haas, Stefanie Streif
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