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Späte Entdeckung

Künstlich ist manchmal gut

Franziska Kleintges
  • Di, 17. September 2024
    Urteilsplatz

     

  | Foto: BZ-Grafik
Foto: BZ-Grafik
Nicht jeden Trend muss man mitmachen. Als etwa vor einem Jahrzehnt in meinem damaligen Studienort die Bubble-Tea-Geschäfte aus dem Boden ploppten (die bereits wenig später von Frozen-Yoghurt-Läden verdrängt wurden, die wiederum wenig später von Donut-Läden verdrängt wurden...), ging der Trend an mir vorbei. Das Aussehen erinnerte mich ein wenig an Froschlaich, die neuen Läden sahen zu quietschig aus, damals bevorzugte ich schummerige Bars, Antiquariate und lauschige Cafés. Ein einziges Mal – wahrscheinlich lang nach allen meinen Altersgenossen – probierte ich das Getränk und in der Sommerhitze der Freiburger Innenstadt war es damals zu süß und klebrig. Ich schwor dem Bubble-Tea ab. Zehn Jahre später bringt mich eine kleine Recherche zum Bubble-Tea-Geschäft in Lahr. Die Manga-Ästhetik gibt dem Laden einen Charakter. Ich gebe dem Bubble-Tea eine neue Chance. Und ich muss – mit einem Jahrzehnt Verspätung – zugeben: Ich hatte Unrecht. Die gelbe Flüssigkeit mag zwar künstlich schmecken. So wie Mango-Duschgel riecht – aber in der richtigen Situation ist das eben auch verdammt lecker. Mein mittlerweile dritter Bubble-Tea wird deshalb nicht mein letzter bleiben.

Ressort: Urteilsplatz

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 17. September 2024: PDF-Version herunterladen

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