Konzert zu 1300 Jahre Benediktinerabtei
Um das Jahr 725 soll der Heilige Pirmin das Kloster Gengenbach gegründet haben: Grund genug für ein Klangwelt-Klosterkonzert zum 1300. Jubiläum.
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Trotz dieser zeitlichen Unschärfe ist es laut Bezirkskantonat legitim, dieses runde Jubiläum im Jahr 2025 mit einer Vielzahl von Veranstaltungen zu feiern. Besonders bedeutend sei in diesem Zusammenhang die Stadtkirche St. Marien, die vor der Aufhebung des Klosters im Jahr 1807 jahrhundertelang als Abteikirche der Benediktiner diente.
Eine spannende Frage sei, wie die Musik in der Frühzeit des Klosters geklungen hat, die dort aufgeführt wurde. Hier stoße man unweigerlich auf den nach Papst Gregor dem Großen (etwa 590-604) benannten Gregorianischen Choral. Dieser entstand zur Zeit der Karolinger, etwa zwischen 750 und 820, nördlich der Alpen, in einem Gebiet ungefähr zwischen dem Rhein und der Seine, möglicherweise im Umfeld der Kathedrale von Metz. Er sei der älteste schriftlich überlieferte Gesang des Abendlandes. "Das Benediktinerkloster Gengenbach dürfte bald nach seiner Gründung an der Einführung dieses neuen Gesangsrepertoires im Frankenreich durch Karl den Großen Anteil gehabt haben", so das Kantorat.
Der gregorianische Gesang sei einstimmig und werde solistisch oder chorisch gesungen. Die Melodien basierten auf dem abendländischen Tonsystem der Kirchentonarten und würden ohne Begleitung von Instrumenten gesungen.
Ihr Rhythmus richte sich ganz nach den Vorgaben des lateinischen Textes der Liturgie, der fast ausschließlich der Bibel entstamme, vorwiegend dem Buch der Psalmen.
Die fachgerechte Ausführung des gregorianischen Chorals setze ein intensives Studium von dessen wissenschaftlichen Grundlagen voraus. Vor allem die Leitung einer Choral-Schola sollte über solche Kenntnisse verfügen. Für das Jubiläumskonzert "Klangwelt Kloster I", am Sonntag, 16. März, um 16 Uhr in der Katholischen Stadtkirche St. Marien Gengenbach konnte laut Bezirkskantor Matthias Degott "eine erstklassige Formation mit überragender Kompetenz in Sachen Gregorianischer Choral gewonnen werden." Prof. Christoph Hönerlage lehre an der Hochschule für Kirchenmusik Regensburg das Fach Gregorianik und leite zwei bestens ausgebildete Gesangsgruppen: die Frauenschola "Exsulta Sion" und die Herren der "Schola Gregoriana Ratisbonensis". In Gengenbach werden sie die Klangwelt des mittelalterlichen Klosters erfahrbar machen und gleichzeitig auch die Vitalität und Aktualität der Gesänge.
Ihren ersten Auftritt haben die Sängerinnen und Sänger im Festgottesdienst am Sonntagmorgen, 16. März um 10.30 Uhr mit Weihbischof Christian Würtz in der Gengenbacher Stadtkirche. Am Nachmittag um 16 Uhr werden dort die beiden Ensembles ein Konzert mit einer Auswahl von Gregorianischen Gesängen geben, die der Liturgie des 2. Fastensonntags folgt. Das Tagesevangelium berichtet von der Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor. Die Texte der Gesänge nehmen Bezug auf dieses biblische Ereignis. Das Motto des Konzerts lautet "Vultum tuum, Domine, Requiram" – dein Angesicht, Herr, will ich suchen. Im Dialog mit den Gesangsvorträgen wird Bezirkskantor Matthias Degott auf der Orgel improvisieren.