Maßmacher
Kleine Stoffkunde – Die Modeexperten der Maßmacher führen in die Materie ein
Aus welchem Stoff ist eigentlich ein Anzug? Marco Mesler vom Freiburger Label Maßmacher teilt sein Wissen über Stoffe, Webereien und warum man seinen Anzug mit zum Duschen nehmen sollte.
Mi, 6. Mai 2020, 12:38 Uhr
Thema: Massmacher
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Der Feinheitsfaktor bei Schurwolle wird mit Bezeichnungen wie "Super 130" gekennzeichnet. "Super 100" bedeutet beispielsweise, dass 100 Meter des Garns 1 Gramm wiegen. Je höher die Zahl wird, desto feiner ist das Garn", sagt Adriano Spoth, Mitarbeiter bei Maßmacher. Das ist dann nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Viele Kunden bestehen auf das samtige Gefühl beim Darüberstreichen.
Die praktischste Innovation in Sachen Anzugsmaterial sind die sogenannten "High Twisted Anzüge". Diese sind aus komplett knitterfreier Schurwolle mit besonders hohen Haltbarkeitsindexen. Dabei ist der Faden so sehr in sich selbst verdreht, dass er durch seine hohe Eigenspannung von sich aus immer wieder in seine eigentliche Form zurückspringen möchte. Demnach sind diese Stoffe knitterfrei. Zudem werden sie meist aus der Wolle australischer oder neuseeländischer Schafe hergestellt, deren Wolle besonders robuste ist.
Während für Kunden die Marke wichtig ist, zählen für die Maßmacher die Webereien. Sie wissen, wo jeder ihrer Stoffe herkommt und wie es um die Produktionsbedingungen steht. Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen sind für das Freiburger Label besonders wichtig. Viele ihrer Stoffe kommen aus Italien – die italienischen Kaschmir- und Wollstoffunternehmen zählen zu den besten der Welt und beliefern auch Luxusmarken wie Louis Vuitton, Gucci oder Chanel. Ausgehend von einem vorher ausgesuchten Schnitt, werden diese dann passend auf den einzelnen Kunden abgestimmt und produziert.
Im Sommer wird vermehrt mit leichteren Materialien wie Seide, Leinen und Baumwolle gearbeitet. "Das sind zwar zum Teil knitteranfälligere Fasern, dafür sind sie auch atmungsaktiver und insgesamt leichter", erklärt Mesler. Im Winter wird dann neben Schurwolle auch mal zu Kaschmir und Alpaka gegriffen. Das weiche Flanell kommt ebenfalls regelmäßig auf den Schneidetisch. Seide wird dafür nur selten verwendet. Sie kommt höchstens für besondere Anlässe wie einen Hochzeitsanzug zum Einsatz.
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