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Maßmacher

Kleine Stoffkunde – Die Modeexperten der Maßmacher führen in die Materie ein

Anzeige Aus welchem Stoff ist eigentlich ein Anzug? Marco Mesler vom Freiburger Label Maßmacher teilt sein Wissen über Stoffe, Webereien und warum man seinen Anzug mit zum Duschen nehmen sollte.  

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  | Foto: Max Lui
Foto: Max Lui
Das gängigste Material für die allermeisten Anzüge ist ein stetig nachwachsender Rohstoff mit beeindruckenden Qualitäten: Die Schurwolle. "Schurwolle ist super als Grundstoff, denn es gibt davon sehr viel, sie ist dementsprechend preissensibel und unglaublich strapazierfähig", erklärt Marco Mesler in den Geschäftsräumen von Maßmacher in der Belfortstraße. Hier finden sich unzählige Ordner und Bücher mit hunderten Stoffproben aus aller Welt – die allermeisten von ihnen Schurwolle. Als Ausgangsmaterial für Anzüge findet Marco Mesler dieses Material ideal. "Schurwolle ist unkompliziert. Die reinigt sich im Prinzip selbst", sagt er. "Du musst deinen Anzug eigentlich nur ab und zu ausbürsten oder ins Badezimmer hängen, wenn du duschst. Durch den Wasserdampf entknittert sich alles von ganz alleine. Zur Reinigung musst du frühestens nach anderthalb bis zwei Monaten oder vielleicht nach einer ausgelassenen Party", meint Mesler schmunzelnd.

Der Feinheitsfaktor bei Schurwolle wird mit Bezeichnungen wie "Super 130" gekennzeichnet. "Super 100" bedeutet beispielsweise, dass 100 Meter des Garns 1 Gramm wiegen. Je höher die Zahl wird, desto feiner ist das Garn", sagt Adriano Spoth, Mitarbeiter bei Maßmacher. Das ist dann nicht nur sicht- sondern auch spürbar. Viele Kunden bestehen auf das samtige Gefühl beim Darüberstreichen.
Die praktischste Innovation in Sachen Anzugsmaterial sind die sogenannten "High Twisted Anzüge". Diese sind aus komplett knitterfreier Schurwolle mit besonders hohen Haltbarkeitsindexen. Dabei ist der Faden so sehr in sich selbst verdreht, dass er durch seine hohe Eigenspannung von sich aus immer wieder in seine eigentliche Form zurückspringen möchte. Demnach sind diese Stoffe knitterfrei. Zudem werden sie meist aus der Wolle australischer oder neuseeländischer Schafe hergestellt, deren Wolle besonders robuste ist.

Während für Kunden die Marke wichtig ist, zählen für die Maßmacher die Webereien. Sie wissen, wo jeder ihrer Stoffe herkommt und wie es um die Produktionsbedingungen steht. Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen sind für das Freiburger Label besonders wichtig. Viele ihrer Stoffe kommen aus Italien – die italienischen Kaschmir- und Wollstoffunternehmen zählen zu den besten der Welt und beliefern auch Luxusmarken wie Louis Vuitton, Gucci oder Chanel. Ausgehend von einem vorher ausgesuchten Schnitt, werden diese dann passend auf den einzelnen Kunden abgestimmt und produziert.

Im Sommer wird vermehrt mit leichteren Materialien wie Seide, Leinen und Baumwolle gearbeitet. "Das sind zwar zum Teil knitteranfälligere Fasern, dafür sind sie auch atmungsaktiver und insgesamt leichter", erklärt Mesler. Im Winter wird dann neben Schurwolle auch mal zu Kaschmir und Alpaka gegriffen. Das weiche Flanell kommt ebenfalls regelmäßig auf den Schneidetisch. Seide wird dafür nur selten verwendet. Sie kommt höchstens für besondere Anlässe wie einen Hochzeitsanzug zum Einsatz.
Wer sich mit eigenen Augen von den feinen Stoffen der Massmacher-Anzüge überzeugen möchte, kann in die Belfortstraße 27 nach Freiburg kommen.

Dossier: Massmacher

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