Kirschessigfliege im Anflug
ZISCH-INTERVIEW mit Anbauberater Frank Männle über ein kleines Tier, das ziemlich nerven kann.
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Obstbauern und Winzer hatten es in diesem Jahr mit einem neuen Schädling zu tun. Die Kirschessigfliege macht sich in unserer Gegend breit. Frieda Männle und Sina Laible aus der Klasse 4b der Staufenberg-Schule Durbach befragten darüber Friedas Vater Frank Männle, der Anbauberater der Oberkircher Winzer ist.
Männle: Die Weibchen der Kirschessigfliege können in bestimmte gesunde Früchte ein winziges Loch sägen, um ihre Eier darin abzulegen. Aus diesen Eiern entstehen Maden, die die Früchte von innen zerfressen. Diese Früchte beginnen dann zu faulen und sind ungenießbar. Weiche Früchte mit dunkler Farbe werden besonders gerne angesägt.
Zisch: Worin unterscheidet sich die Kirschessigfliege von der "normalen" Essigfliege?
Männle: Die heimischen Essigfliegen können keine gesunden Früchte befallen, weil sie kein Sägewerkzeug am Hinterleib haben. Das Aussehen der beiden Fliegenarten ist fast gleich. Ohne Mikroskop sind die schwarz bepunkteten Flügel der Männchen der einzig sichtbare Unterschied.
Zisch: Wie oft legt eine Kirschessigfliege Eier und wie viele?
Männle: Die Weibchen können mehrere Eier pro Tag legen. Im Laufe ihres Lebens können einige hundert Eier zusammenkommen.
Zisch: Wie lange lebt eine Kirschessigfliege?
Männle: Kirschessigfliegen können bis zu zehn Monate alt werden. Es kommt darauf an, zu welcher Jahreszeit sie schlüpfen. Die meisten Fliegen sterben im Winter aufgrund der Kälte.
Zisch: Von wo kam die Kirschessigfliege und wie kam sie zu uns?
Männle: Sie kommt aus Asien und ist in Japan und China zu Hause. Wie sie zu uns gekommen ist, weiß man nicht genau. Man vermutet, dass sie mit befallenen Früchten aus Asien nach Amerika und Europa gelangte. Jedenfalls werden wir sie nicht mehr los werden.
Zisch: Wie kann man sie bekämpfen?
Männle: Das ist ganz schwierig. Empfindliche Früchte, wie zum Beispiel Brombeeren, Heidelbeeren, Kirschen und blaue Weintrauben, müssen vor der Kirschessigfliege geschützt werden. Die eingesetzten biologischen Spritzmittel haben nach ersten Erfahrungen nur eine begrenzte Wirkung. Man versucht derzeit, die richtigen Lösungen zu finden. Man überlegt sich zum Beispiel, mit Lockstoffen zu arbeiten oder Obstanlagen mit engen Netzen zu schützen.