Kirchen verlieren Mitglieder, machen aber Gewinn
Die Basler Landeskirchen verlieren weiter Mitglieder. Dennoch schreiben die katholische wie die evangelische Kirche weiterhin schwarze Zahlen. Das werde sich jedoch in den kommenden Jahren ändern.
Erwartungsgemäß habe die Veröffentlichung der Pilotstudie zur historischen Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs bei Kindern im Kontext der römisch-katholischen Kirche letztes Jahr ihren "Niederschlag in der Mitgliederstatistik" gefunden, schreibt Griss.
Während im Jahr 1973 noch über 40 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons der RKK angehörten, waren es 2023 nur noch zehn Prozent. Das ist in absoluten Zahlen ein Rückgang von 96.000 auf 21.000 Mitglieder. Letztes Jahr traten rund 1000 Personen aus der Kirche aus – rund 300 mehr als im Jahr 2022, wie es weiter heißt. Gleichzeitig gewann die RKK vergangenes Jahr 144 Neumitglieder. 1565 sind zugezogen, 1439 sind weggezogen. Durch den Zuzug von Katholikinnen und Katholiken aus dem Ausland, meist jüngeren Menschen, werde der Rückgang etwas abgeschwächt, schreibt Griss im Verwaltungsbericht.
Auch die evangelisch-reformierte Kirche Basel-Stadt schreibt schwarze Zahlen. Sie weist für das Jahr 2023 einen Gewinn von 4,77 Millionen Franken aus, wie die Kirche mitteilte. Die evangelisch-reformierte Kirche hatte ursprünglich mit einem Verlust in Millionenhöhe gerechnet, nahm aber deutlich mehr Steuern ein als budgetiert. Zudem fielen die Ausgaben geringer aus. Die Synode war damit einverstanden, angesichts der rückläufigen Mitgliederzahlen den Überschuss als Defizitreserve auf die Seite zu legen. Die Basler Reformierten hatten letztes Jahr knapp 22.600 Mitglieder. Das sind rund 700 weniger als im Vorjahr, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht.
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