Kinder wurden zu Weltmeistern

"Tor! Tor! Tor! Tor!!!" Selbst Menschen, die erst nach den 50er-Jahren geboren sind, haben den Jubel des Rundfunkreporters Herbert Zimmermann im Ohr Heute läuft ein Film an, der an das "Wunder von Bern" erinnert. Wie erinnern sich Freiburger, die 1954 elf Jahre alt waren, an diesen Tag? / Von Reinhard Leßner.  

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"Aus, aus, das Spiel ist aus. Deutschland ist Weltmeister . . !" Was sich damals, am 4. Juli 1954, im Berner Wankdorfstadion abspielte, blieb als das "Wunder von Bern" im kollektiven Bewusstsein der Nation hängen. Als krasser Außenseiter hatte das deutsche Team im WM-Finale die als unschlagbar geltende ungarische Elf mit 3:2 besiegt. Heute läuft bundesweit in den Kinos ein Film an, der das legendäre Endspiel und die seelische Befindlichkeit im Nachkriegsdeutschland vor Augen führt. Im Mittelpunkt steht ein kleiner Fan im Alter von elf Jahren. Für uns war dieser Film nun ein Anlass, 60-jährige Freiburger zu befragen, welche Erinnerungen sie selber mit dem "Wunder von Bern" verknüpfen. Wie haben sie's erlebt, damals, als sie elfjährige Buben waren?

Professor Wolfgang Schwark , Rektor der Pädagogischen Hochschule: Ich hab' als Junge in Essen-Borbeck gelebt, und das Stadion von Rot-Weiß, wo Helmut Rahn spielte, war gerade um die Ecke. Am Tag des Endspiels suchte ich mit zwei anderen Jungen in eine Kneipe zu kommen, die einen Fernseher hatte, aber der rauchgeschwängerte Raum war rammelvoll. Auf einem Mauervorsprung stehend konnten wir durchs Fenster auf den Bildschirm schauen, und als Rahn den Siegtreffer schoss, war's für uns die Stunde der Identifikation mit unserem Ruhrgebietshelden. Jubel über Jubel. Ich war damals Schüler am Alfred-Krupp-Gymnasium in Essen-West, und nur einen Steinwurf weiter wohnte "Boss" ...

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