Kerbers frühes Aus am 34. Geburtstag
Kielerin scheitert bei den Australian Open an der Estin Kanepi / Routinier Philipp Kohlschreiber erreicht souverän Runde zwei.
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Wenn man auf alle Grand-Slam-Turniere blickt, muss man für dieses Resultat überhaupt nicht lange zurückblättern: Erst im vergangenen Jahr war bei den French Open in Paris ebenfalls für alle deutschen Frauen in Runde eins Schluss gewesen. Hinter der goldenen Generation um Kerber klafft eine eklatante Lücke, das bestätigte sich nun einmal mehr. Ihr Schicksal teilte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin diesmal mit Andrea Petkovic (34) und Tatjana Maria (34).
Wenn Alexander Zverev an diesem Mittwoch (nach 9 Uhr/Eurosport) gegen den Australier John Millman seine Titel-Hoffnungen wahren will, will Kerber ihren Geburtstag nachfeiern. "Ich denke, dass die Gesundheit momentan das Allerwichtigste ist", antwortete die Nummer 20 der Welt auf die Frage nach ihren Wünschen zum Ehrentag. Das Coronavirus hatte ihr im Dezember einen Strich durch ihre Vorbereitungspläne gemacht. Sie habe Fieber gehabt, auch keinen Geschmack, sie habe sogar um ihre Teilnahme an den Australian Open gebangt. Sie sei mit niedrigen Erwartungen nach Melbourne gereist, hatte sie ein paar Tage vor dem viel zu fehlerhaften Auftritt mit häufigem Zaudern und zu seltenen gelungenen Schlägen berichtet.
Gegen die 36-jährige Kanepi, die ihre besten Zeiten hinter sich hat, spürte sie fehlende Trainingsstunden. "Corona-Folgen habe ich jetzt nicht gemerkt, aber ich habe gemerkt, dass ich vielleicht einen Schritt zu langsam war, zu leichte Fehler gemacht habe. Natürlich hat mir die Matchpraxis gefehlt", erklärte sie. Sechs Jahre ist es inzwischen her, dass ihr erster von mittlerweile drei Grand-Slam-Titeln eine traumhafte Saison 2016 einläutete. Jetzt war für die Linkshänderin zum zweiten Mal nacheinander in Down Under in der ersten Runde Schluss. 2021 hatte sie wegen Corona kurz zuvor zwei Wochen in strikter Quarantäne verbracht. Dass ihr an guten Tagen aber noch immer Erfolge bei den Grand-Slam-Events zuzutrauen sind, hatte sie im vergangenen Sommer mit dem Halbfinale in Wimbledon gezeigt.
Dennoch stellt sich bei Kerber immer öfter die Frage nach dem Karriereende. Ähnlich wie bei den Männern bei Philipp Kohlschreiber. Während Jan-Lennard Struff (gegen den Niederländer Botic van de Zandschulp) und Maximilian Marterer (gegen Taylor Fritz aus den USA) wie Kerber am zweiten Turniertag scheiterten, sicherte sich der Routinier eine zweite Herausforderung. Dank des 6:4, 7:5, 7:6 (7:0) gegen den Italiener Marco Cecchinato zog der Augsburger als fünfter Deutscher in die zweite Runde ein. "Ich habe hier sicherlich ein paar tolle Momente für das Turnier mitgeschrieben oder auch für mich", erinnerte sich der 38-Jährige an all seine Teilnahmen in Australien seit 2005. Völlig außer Reichweite scheint ein Sieg gegen den an 15 gesetzten Spanier Roberto Bautista Agut für ihm am Donnerstag nicht zu sein.
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