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Kennzeichen hell

Menschen und Tiere mit Albinismus haben keine oder nur sehr wenige Farbstoffe im Körper.  

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Eine Albino-Fledermaus Foto: -
D ie Haare weiß wie Schnee, die Haut fast durchsichtig und die Augen strahlend hell – das kann wunderschön aussehen. Es gibt auf der Welt einige Menschen, die mit diesem besonderen Äußeren leben.

Darüber, ob jemand braune Haare oder blonde hat, entscheiden bestimmte Farbstoffe. In der Fachsprache heißen sie Melanine. Diese Farbstoffe bestimmen auch die Augenfarbe und den Farbton der Haut. Je mehr jemand davon hat, umso dunkler sind Haut, Haare und Augen. Ein Junge mit braunen Augen hat zum Beispiel mehr Melanin als einer mit grünen. Wie viel Melanin ein Mensch in sich trägt, ist bereits bei seiner Geburt festgelegt.

Befindet sich besonders viel Melanin im Körper, hat der Mensch eine dunkelbraune, fast schwarze Hautfarbe. Weil eine solch dunkle Haut besser vor der Sonne schützt, haben Menschen in Ländern mit viel Sonneneinstrahlung meist eine dunkle Hautfarbe. Bei uns in Mitteleuropa brennt die Sonne nicht so oft und intensiv wie zum Beispiel am Äquator. Deshalb haben wir eine vergleichsweise helle Haut. Hin und wieder passiert es, dass ein Körper gar kein oder nur sehr wenig Melanin produzieren kann. Das nennt sich Albinismus und kommt von dem lateinischen Begriff "albus", der bedeutet "weiß". In der Haut und den Haaren befinden sich dann keine Farbpigmente, sie erscheinen uns weiß. Und weil auch die Iris der Augen nicht von Farbstoffen geschützt wird, erscheint sie rosarot bis hellblau. Das liegt daran, dass das Blut vom Augenhintergrund hindurchschimmert. Weil in Europa sehr viele Menschen mit heller Haut und hellen Haaren leben, fallen Menschen mit Albinismus kaum auf. In Gegenden aber, in denen die meisten Bewohner von Natur aus eine sehr dunkle Hautfarbe haben, werden Menschen mit Albinismus häufig als Außenseiter abgestempelt. Statt diese seltene Schönheit zu bestaunen, haben die Leute Angst vor den weißhäutigen Menschen und glauben oft, sie seien verhext. Deshalb werden in manchen Ländern Menschen mit Albinismus leider gejagt und getötet.

Dabei ist diese Besonderheit überhaupt nichts Schlimmes. Albinismus ist keine Krankheit, sondern einfach ein besonderes Merkmal eines Menschen. Weil er so wenig Farbstoffe in der Haut hat, holt er sich besonders schnell einen Sonnenbrand. Die hellen Augen sind ebenfalls sehr empfindlich, so dass ein Mensch mit Albinismus auch Sehstörungen haben kann.

Dass es zu wenig Farbstoffe im Körper gibt, kann einem Tier genauso passieren wie einem Menschen. Wissenschaftler nennen solche Tiere Albinos. Bei Menschen verwendet man diese Bezeichnung nicht, hier sagt man einfach "Mensch mit Albinismus". Dabei kann der Albinismus ganz verschieden stark ausgeprägt sein. Richtig weiß sind Haut und Haare nur dann, wenn es ein sogenannter vollständiger Albinismus ist. Eine leichte Form von Albinismus haben die meisten Mittel- und Nordeuropäer mit heller Haut, blonden Haaren und blauen Augen.

Albinos im Tierreich erkennt man am weißen Fell oder Federn und den meist roten Augen. Ein Eisbär ist natürlich kein Albino, denn alle Eisbären sind weiß, das ist ihre natürliche Tarnfarbe. Trägt aber zum Beispiel eine Fledermaus, ein Pinguin oder ein Pfau von oben bis unten weiß, dann ist das vermutlich ein Albino.

Nur vermutlich? Ja, denn es gibt auch andere Gründe, warum ein Tier weiß sein kann, fehlende Farbstoffe sind nur eine mögliche Ursache.

Ressort: Neues für Kinder

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 29. September 2018: PDF-Version herunterladen

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