Kein Problem mit der Gastfreundschaft
Schülerinnen und Schüler des Lahrer CSG fühlten sich in Amerika vier Wochen lang wohl.
Silva Zingler
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Auf dem Flug von Frankfurt über Cincinnati nach Portland sind viele sehr aufgeregt. Zur Beruhigung und um sein Englisch zu testen, nimmt der eine oder andere doch schon mal die soeben verteilte Zeitung zur Hand und blättert sie durch. Was auffällt ist, dass kaum was über Europa, geschweige denn über Deutschland drin steht. Man merkt, dass wenig Interesse für das Geschehen außerhalb Amerikas vorhanden ist. Die Spannung steigt an, doch wie sich später am Flughafen herausstellt völlig umsonst.
Die Begrüßung der deutschen Schüler am späten Abend war herzlich. Niemand spürte etwas von Unhöflichkeit oder gar Feindseligkeit. Und das sollte sich auch in den nächsten vier Wochen nicht ändern. In der Schule gingen die Leute auf uns zu und erkundigten sich über Deutschland. Dabei interessierten sie sich sowohl für Gesetze, zum Beispiel in Bezug auf Alkohol und Drogen, als auch die politischen Themen.
Es stellte sich heraus, dass die Amerikaner sehr wenig über Deutschland wussten, was aber nach dem Lesen der Zeitung nicht sehr verwunderte. Es gab auch die eine oder andere Frage zum Thema Irak-Krieg. Dabei merkte man, dass die meisten Amerikaner hinter ihrer Regierung und ihrem Präsidenten stehen.
"Im Juni kommt der Gegensuch - was für ein Bild geben wir dann ab?"
Das machte sich vor allem in einer Diskussion bemerkbar, in der es um die Haltung der Amerikaner und der Deutschen zum Krieg ging. Wir versuchten, unsere Meinung mit gut überlegten Argumenten zu begründen, während die Amerikaner immer wieder Parallelen zum Zweiten Weltkrieg zogen und somit nicht nur Hitler und Hussein verglichen, sondern auch den Deutschen indirekt Vorwürfe wegen ihrer "anti-amerikanischen" Haltung machten.
Trotz allem stellte sich heraus, dass die Amerikaner eine große Akzeptanz für die Meinung anderer besitzen und nur teilweise sogar übereinstimmen. Denn nicht alle waren vom Krieg überzeugt. Es gab auch amerikanische Bürger, die ihren Präsidenten wegen der Kriegsentscheidung und der Missachtung der UNO verurteilten. Aber selbst diejenigen, die den Krieg begrüßten, hörten sich andere Meinungen an und akzeptierten sie, ohne diskriminierend oder gar ausfallend zu werden.
Letztendlich wurde zwar das Bild vom typischen Amerikaner, der vorbehaltlos hinter seinem Präsidenten steht, weitgehend bestätigt, aber insgesamt überwogen (Gast-)Freundlichkeit, Toleranz und vor allem Akzeptanz.
Im Juni kommen die amerikanischen Freunde nach Deutschland. Was für ein Bild werden wir dann hinterlassen? Ebenso freundlich und tolerant? Oder wird der Aufenthalt der Amerikaner ihre Meinung über Deutschland und deren Bewohner bestätigen? Wir wissen es nicht, aber wir hoffen, einen genauso positiven Eindruck zu machen und den Schülern einen Aufenthalt voller Erlebnisse und Spaß zu bieten.
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