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Supermodel der 90er

Kate Moss wird 50: "Sie ist einfach eine Ikone"

Sie ist nur 1,70 Meter groß und spindeldürr. Dennoch oder gerade deshalb war Kate Moss in den 90ern eines der gefragtesten Supermodels der Welt. Am heutigen Dienstag wird sie 50 Jahre alt.  

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Kate Moss  | Foto: Evan Agostini (dpa)
Kate Moss Foto: Evan Agostini (dpa)
Kate Moss war noch ein Teenager, als sie von einer Agentin am New Yorker Flughafen entdeckt wurde. Habe sie sich als Kind Gedanken über ihr Aussehen gemacht? "Definitiv nicht", sagte sie mal in einem Interview. Weder sie noch ihre Mutter hätten sie für besonders fotogen gehalten. Dennoch landete sie als 16-Jährige auf dem Titel des britischen Magazins "The Face".

Fotografin Corinne Day zeigte sie mit Sommersprossengesicht, Federkrone und ohne Oberteil. Ihr Top habe sie eigentlich nicht ausziehen wollen, sagte Moss 2022 in einer BBC-Sendung. Sie habe gelitten, aber die Bilder hätten ihre Karriere verändert.

"Heroin Chic"

Für den Designer Wolfgang Joop hat Moss einen neuen Model-Typ geprägt. "All das, was die Supermodels zuvor hatten, hatte sie nicht." Sie sei zum Beispiel mit ihren etwa 1,70 Metern eigentlich zu klein gewesen. Kate Moss habe damals dem gängigen Modeltyp, wie ihn etwa Christy Turlington und Linda Evangelista ausgemacht hätten, widersprochen. "Sie war eher der Grunge-Typ."

Für manche prägte sie einen ganz eigenen Stil, der als "Heroin Chic" bekannt wurde. Spindeldürr, blasse Haut, ausgemergelte Gesichtszüge – ein Look wie eine Drogenkonsumentin, für den Kate Moss in den 90ern stand wie keine andere. Joop schwärmt bis heute in höchsten Tönen von ihr: "Es gibt ja kaum eine, die sich so lange gehalten hat. Sie ist einfach eine Ikone." Sie habe ihre Haltung, ihre Ausstrahlung und ihren Charme behalten.

Moss habe auch eine neue Generation von Fotografen begleitet. Mario Sorrenti zum Beispiel, der sie für ein Parfüm von Calvin Klein fotografiert hat. "Dieser Calvin-Klein-Spot, der hat durch sie eigentlich Kultstatus bekommen." Mit Sorrenti war Moss mal liiert, ebenso mit Sänger Pete Doherty und Schauspieler Johnny Depp.

Meditation statt Kokain

Den Vorwurf, sie würde Dünnsein glorifizieren, wies Moss zurück. "Ich glaube, ich war der Sündenbock für die Probleme anderer Leute", sagte sie in der BBC-Sendung. Sie sei nie magersüchtig gewesen, habe nie Heroin genommen. Als im Jahr 2005 Fotos erschienen, die Moss offenbar beim Koksen zeigten, entschuldigte sie sich. Dass sich die Berichterstattung nur auf sie konzentriert habe, sei heuchlerisch gewesen. "Weil jeder, den ich kannte, Drogen genommen hat."

Heute ist sie gerne zu Hause, wie sie der Zeitung Sunday Times sagte. Sie wohnt in England auf dem Land. Mag alte Sitcoms, meditiert morgens oder legt sich nachts unters Mondlicht. Besonders wichtig ist ihr Tochter Lila. Moss gründete ihre eigene Agentur und nahm dort auch Lila unter Vertrag. "Wenn ich sehe, wie sie sich ihre Modelkarriere aufbaut, fühle ich mich in die 90er zurückversetzt, als ich gerade anfing", schrieb Moss in der "Vogue". "Aber ich weiß, dass die Dinge bei ihr anders laufen werden." Lila wisse, dass sie Nein sagen könne, und sie habe die richtigen Menschen um sich. "Dafür habe ich gesorgt. Und sind wir ehrlich: Sie ist viel vernünftiger, als ich es damals war."

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Di, 16. Januar 2024: PDF-Version herunterladen

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