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Fußball

Karlsruher SC: Mit Christian Eichner als Trainer in die erste Liga?

Christian Eichner verlängert seinen Trainervertrag bei Fußball-Zweitligist Karlsruher SC bis 2027. Ein harmonisches Verhältnis zur Vereinsführung hat er dennoch nicht. Vor allem bei der Zukunftsstrategie.  

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Bleibt Trainer beim Karlsruher SC und ...ten Bundesliga sein: Christian Eichner  | Foto: Uli Deck (dpa)
Bleibt Trainer beim Karlsruher SC und will - irgendwann - Coach in der ersten Bundesliga sein: Christian Eichner Foto: Uli Deck (dpa)

Von außen betrachtet scheint es nur konsequent zu sein, dass Trainer Christian Eichner seinen Vertrag beim Karlsruher SC langfristig bis zum Sommer 2027 verlängert hat. Schließlich ist der Fußball-Zweitligist gerade Tabellenvierter und gilt nach langer Zeit wieder als Aufstiegskandidat. Eichners eigene Sichtweise zu seinem Verbleib im Wildpark ist aber eine etwas andere.

"Nach einer so langen Zeit ist es meist so, dass man sich die Frage stellt, ob man als Trainer verbraucht ist und die Mannschaft, der Kader oder gar der ganze Club einen neuen Impuls braucht", sagte Eichner, der den KSC seit Februar 2020 trainiert. Schließlich habe es auch Momente gegeben, in denen man im Verein unterschiedlicher Ansicht gewesen sei. "Vor allem bei der Frage: Wo wollen wir wann einmal hinkommen", erklärte der 41-Jährige. Nach dem inzwischen 74-jährigen Kulttrainer Winfried Schäfer, der den KSC von 1986 bis 1998 coachte, ist er bereits jetzt der Coach mit der längsten Amtszeit bei den Badenern.

Das Ziel ist Samstag, 15.30 Uhr

Einer der Streitpunkte war und ist das Ziel des KSC, möglichst schnell in die erste Bundesliga zurückzukehren. Dieser Weg kann nach Ansicht der Verantwortlichen zunächst nur über die Entwicklung von jungen Spielern funktionieren, aus deren Weiterverkauf das erforderliche Kapital für Neuzugänge kommt.

"Wir wollen perspektivisch mit einem entwicklungsfähigen Kader oben angreifen. Für dieses Ziel ist ein entsprechender Profi-Etat nötig. Und diesen Etat können wir nur dann stemmen, wenn wir wiederkehrende Transfererlöse erzielen", erklärte Geschäftsführer Michael Becker nach der Mitgliederversammlung am Dienstag. Dort hatte er zuvor mit 45,2 Millionen Euro einen neuen Rekordumsatz vermeldet. Die Schuldenlast konnte so um sechs Millionen auf rund 17,7 Millionen Euro gedrückt werden.

"Ich habe immer betont, dass es mein großes Ziel ist, einmal am Samstag um 15.30 Uhr Erstligaspiele von der Trainerbank aus leiten zu dürfen. Das mit dem KSC zu erreichen, wäre natürlich Fußballromantik pur", sagte Eichner mit Blick auf die erste Bundesliga. "Dennoch müssen wir realistisch bleiben."

Schlug Eichner Angebot aus Hoffenheim aus?

Doch die Führung des KSC hält die Strategie, gute Nachwuchsspieler zu entwickeln und zu Geld zu machen, für vertretbar. "Das ist ein Risiko, das im Grunde alle anderen Clubs schon nehmen", sagte Präsident Holger Siegmund-Schultze. Dieses sei allerdings nur dann kalkulierbar, wenn man systematisch und methodisch vorgehe. "Damit senken sie das Risiko, einen Spieler zu holen, der nachher nicht funktioniert", sagte er.

Trotz der Dissonanzen schlug Eichner noch vor wenigen Wochen offenbar das Angebot eines Bundesligisten aus. Nach Informationen der Badischen Neuesten Nachrichten (Dienstagausgabe) handelte es sich dabei um die TSG 1899 Hoffenheim.

"Da kann man jetzt sagen: Trainer Eichner, Du spinnst", erklärte der KSC-Coach nun. "Aber Du steigst in Köln aus dem Bus, läufst auf der Aachener Straße zu Fuß mit Deiner Mannschaft zum Stadion, spielst dort 4:4 und bist am Ende Tabellenzweiter", erzählte Eichner mit Blick auf die Partie Ende September. "Und da gehe ich dann als Trainer, der ja auch immer wieder für gewisse Loyalitätswerte steht, einfach so weg? Das war für mich einfach nicht der richtige Zeitpunkt."

So zogen sich Eichners Vertragsverhandlungen mit dem KSC über sieben Monate hin. Und dabei ging es eben nicht nur um Geld. Nun hat es mit der Verlängerung doch noch geklappt – trotz manch unterschiedlicher Auffassungen.

Ressort: 2. Bundesliga

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