Account/Login

Kampf gegen altes Klischee

Die Handwerkskammer Freiburg wirbt mit jungen Selbstständigen für berufliche Eigenständigkeit.  

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
Jung, selbstständig, Handwerker: Imagefoto der Handwerkskammer Foto: Markus Dietze/Sabine Rukatuki

BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD. Ohne ihn gibt es keinen schönen Schrank, ohne sie keinen vernünftigen Haarschnitt: Das eine macht der Schreiner, das andere die Friseurin – beide sind Handwerker. Eine Branche mit Nachwuchssorgen – und Potential. Auf Letzteres will die Handwerkskammer Freiburg hinweisen: "Junge Wilde, altes Handwerk" lautet der Titel einer Fotoausstellung. Die Kammer will mit jungen selbstständigen Handwerkern oder mit Menschen, die auf dem Weg in die Selbstständigkeit sind, werben.

Damit wird die Reihe "Vorbilder" fortgesetzt. 2011 wurden Gründerinnen im Handwerk vorgestellt. Neben Friseurinnen als typischer weiblicher Handwerksberuf waren auch Schreinerinnen teil der Ausstellung. 2014 standen bei einer neuen Kampagne Familienunternehmen im Mittelpunkt. Hier wurden mehrere Generationen der Unternehmerfamilien vorgestellt. Nun – nach drei Jahren – soll das Thema "Junge Wilde, altes Handwerk" den Abschluss dieser Ausstellungsreihe bilden. "Wir wollen zeigen, dass Handwerk mehr ist als nur ein Beruf. Handwerk ist Lebensstil und Lebensgefühl in einem", schreibt Frank Saier, Betriebsberater der Handwerkskammer Freiburg, in einer Pressemitteilung. Das Problem: Man suche junge Menschen, die den Schritt in die Selbstständigkeit wagen: "Wie bekommen wir junge Menschen dazu, sich selbstständig zu machen", sagt Martin Düpper, der die Abteilung Kommunikation bei der Handwerkskammer leitet. Er beschreibt eine Situation, die nicht nur seine Branche betreffe. Deutschland sei nicht für seinen Gründergeist bekannt. In der nahen Zukunft gebe es aber gerade im Handwerk viele Geschäftsinhaber im hohen Alter. Sie stehen kurz vorm Ruhestand – Nachwuchs wird benötigt.

Mit einem Castingaufruf sucht die Kammer nun junge Handwerker als Vorbilder. "Das Klischeebild eines Handwerkers ist noch in vielen Köpfen", sagt Düpper. Für ihn ist das ein Handwerker in einer zu kleinen und unordentlichen Werkstatt, ein grobschlächtiger und schlecht gelaunter Meister. Dass es anders ist, möchte die Kammer mit der Ausstellung zeigen. "Wir wollen den Gründergeist fördern", erklärt Düpper das Hauptziel. Zudem wolle man allgemein für das Handwerk werben. Man könne nicht passiv sein, sondern müsse "laut und selbstbewusst auf einen aufmerksam machen." Er verweist auf einen jungen Freiburger Schuhmacher. Dessen hochwertige Schuhe kosten einen vierstelligen Betrag.

Für die Ausstellung können sich junge Handwerker noch bis zum 15. April bewerben. "Ziel ist es, ein möglichst breites Spektrum abzubilden", erklärt Düpper. Das beziehe sich sowohl auf die Gewerke als auch auf das Geschlecht. Seit dieser Woche hätten sich auch Frauen beworben. Das breite Spektrum bezieht sich auf das Gebiet der Handwerkskammer Freiburg. Es umfasst den gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sowie die Landkreise Ortenau, Emmendingen und Lörrach.

Bis Samstag, 15. April, kann man sich unter http://www.hwk-freiburg.de/jungewilde bewerben: Wer sich als Handwerker selbständig gemacht hat oder es tun will.

Ressort: Kreis Breisgau-Hochschwarzwald

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel