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Kämpferisch, aber ohne Jugendbezug

UNTER DER JUZ-LUPE:Wahlkampfauftritt von Angela Merkel.  

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Typische Handstellung: Die »Merkel-Raute«   | Foto: dpa
Typische Handstellung: Die »Merkel-Raute« Foto: dpa

Selbst hat sie es offenbar nicht so mit Achterbahnen. "So etwas Tolles gab es in der DDR natürlich nicht." Mit diesem Abstecher in die eigene Jugend hat Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre Wahlkampfrede in Rust begonnen. Für uns als Jugendredaktion verlief sie inhaltlich enttäuschend: Zu Problemen, die die Jugend betreffen, sagte Angela Merkel in Rust nichts. Auch das große Thema Jugendarbeitslosigkeit streifte sie nur kurz.

Die spontan in den Dome verlegte Veranstaltung ist völlig überfüllt, selbst draußen in der Lobby verfolgen Zuschauer die Rede der Kanzlerin auf Bildschirmen. Trotzdem war die Stimmung gut. Auch draußen wurden Schilder mit dem Aufdruck "Angie" in die Höhe gereckt.

Es überraschte uns, dass kaum Demonstranten vor Ort waren, lediglich ein Anhänger der neuen eurokritischen Partei "Alternative für Deutschland" protestierte mit seinem Umhängeschild "Willkommen zu Muttis Märchenstunde" vor dem Dome. Dagegen musste die viel vertretene Security natürlich nichts unternehmen.

Der Europa-Park spielte in ihrer Rede eine wichtige Rolle. Er diente ihr als Beispiel für Familienbetriebe und verkörpere so Europas Zusammenhalt. "Ich habe über viele Jahre sehen können, wie sich dieser Park hier in Rust entwickelt, und das ist schon beeindruckend", betonte sie gleich zu Beginn. Dann ging Merkel auf die Steuerpläne der rot-grünen Landesregierung ein, kritisierte deren Umgang mit mittelständischen Familienbetrieben und griff beide Parteien an. "Wenn man anfängt, Vermögen zu besteuern, wenn man anfängt, Erfolge zu besteuern, wenn man anfängt, erfolgreiche Unternehmer zu besteuern, dann gerät man in die Gefahr, dass Spitzenprodukte nicht mehr bei uns produziert werden können und das wäre der Anfang vom Ende unseres Wohlstands." Diese wirtschaftsfreundliche Haltung sorgte beim Publikum für anhaltenden Applaus.

Auch um Themen wie den Mindestlohn und vor allem die Mütterrente kreiste Angela Merkel lange. Den aktuellen Syrienkonflikt thematisierte sie dagegen nur kurz, die viel diskutierte NSA-Affäre kehrte sie gänzlich unter den Teppich. Vielleicht ist dieser Verzicht auf kritische Aspekte ein Grund, warum ihre Rede gerade beim älteren Publikum im Europa-Park-Dome gut anzukommen scheint.

Bevor die Kanzlerin sich auf den Weg nach Saarbrücken machte, um auch hier Wahlkampf zu machen, stimmte das Publikum die Nationalhymne als patriotischen Schlusspunkt der Veranstaltung an.

Ressort: Neues für Schüler

Dossier: Jugendredaktion Lahr

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