Interview
Jüdische Kulturtage in Freiburg: "Wir wollen Menschen versöhnen"
Martin Böckler
Fr, 13. September 2024, 21:00 Uhr
Freiburg
Mit einem breiten Angebot starten an diesem Sonntag die jüdischen Kulturtage. Warum es so wichtig ist, mit der breiten Öffentlichkeit zu feiern, erklärt der künstlerische Leiter Thierry Frenkel.
Filmvorführungen, Vorträge, Lesungen, Gottesdienste. Wie kam es zu so einem vielseitigen Programm?
Die jüdischen Kulturtage finden ab Sonntag, 15. September, bis Montag, 30. September statt. Der Eintrittspreis für Konzerte, Autorenlesungen und Vorträge beträgt einheitlich 15 Euro, ermäßigt 8 Euro. Tickets im Vorverkauf über bz-ticket.de oder an der Abendkasse. Tickets für die Filmvorführungen müssen über die Website friedrichsbau-kino.de gebucht werden. Der Kiddusch mit Verpflegung nach den öffentlichen Gebeten am Freitag und Samstag kostet ebenfalls 15 Euro, ermäßigt 8 Euro (nur im Vorverkauf). Weitere Informationen zu den Veranstaltungen auf jg-fr.de.
BZ: Im Programm gibt es keine Veranstaltungen, die den Nahostkonflikt thematisieren. Haben Sie den Nahostkonflikt bewusst ausgeklammert?
Nicht bewusst, das hat sich zum Glück sag’ ich mal, aus persönlicher Perspektive so ergeben. Der Nahostkonflikt ist derzeit ein zu heißes Thema und wird zu kontrovers diskutiert – in fast allen Gesellschaftsschichten. Deshalb war ich eigentlich froh, dass ich kein Angebot zu dem Thema hatte und mich mit der Problematik, die daraus hätte entstehen können, nicht auseinandersetzen musste. Denn wir wollen mit den Kulturtagen eine Hand reichen, wir wollen Menschen versöhnen.
BZ: Auf welches Angebot freuen Sie sich persönlich besonders?
Ich bin großer Kammermusikfan. Deswegen wird mir persönlich die zweite Woche der Kulturtage sicher am meisten gefallen, in der wir drei interessante Konzerte mit selten gespielten Werken haben. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass ein Großteil der Bevölkerung mehr Interesse und Freude an Konzerten wie jenes an diesem Sonntag mit Dima Sirota hat. Er schafft es, die traditionelle jüdische Musik mit neuen, modernen Stilelementen – Rock, Beat, Jazz – zu verbinden und so zu remixen. Auch das ist etwas, worauf ich sehr gespannt bin.
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