Fußball-Bundesliga
"Sehr ärgerlich": Bayern lässt auch bei Union Punkte liegen
Bayern findet gegen Unions Defensiv-Bollwerk lange keine Lösung. Ein Joker-Tor reicht nicht. Der Vorsprung bleibt komfortabel, doch die Münchner ärgern sich.
David Langenbein (dpa)
Sa, 15. Mär 2025, 19:04 Uhr
Bayern
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Berlin (dpa) - Während sich Union-Coach Steffen Baumgart nach dem Mitleiden auf der Tribüne noch mit seinem Trainerteam über den gewonnenen Punkt freute, waren die Bayern-Profis schon auf dem Weg in die Kabine. "Das Unentschieden ist sehr ärgerlich, mit der Dominanz, die wir hatten", sagte Sportvorstand Max Eberl nach dem 1:1 im Stadion An der Alten Försterei.
Lange mühten sich die Bayern mit viel Ballbesitz gegen tiefstehende und leidenschaftlich verteidigende Berliner, ehe Joker Leroy Sané für die Münchner Führung (75. Minute) sorgte. An dem Brett habe man lange gebohrt, sagte Eberl.
Doch dann drehte Union auf. "Das haben wir dann sieben, acht Minuten nicht gut gemanagt", sagte Ebert. Und so kamen die Köpenicker - auch begünstigt durch einen Patzer von Bayern-Keeper Jonas Urbig - mit dem Treffer von Benedict Hollerbach (83.) noch zum Ausgleich.
Leverkusen kann verkürzen
Nach der Heimniederlage gegen Bochum ließ der Fußball-Rekordmeister in der Liga wieder Punkte liegen. Einen Druckabfall nach den Highlight-Siegen in der Königsklasse gegen Leverkusen wollte Sané nicht gelten lassen. "Wir wollen das nicht als Ausrede benutzen", sagte er bei Sky. "Es ist ein Bundesligaspiel. Wir wollen angreifen, um die Meisterschaft zu gewinnen - so früh es geht."
Der Vorsprung ist weiter komfortabel, doch Leverkusen kann mit einem Sieg in Stuttgart am Sonntag immerhin auf sechs Punkte verkürzen.
So endete eine Woche vieler guter Nachrichten mit einem Dämpfer für die Bayern. In der Champions League war das Team äußerst souverän weitergekommen. Dazu verlängerte DFB-Kapitän Joshua Kimmich nach langem Hin und Her seinen auslaufenden Vertrag in München um weitere vier Jahre.
Leon Goretzka wurde von Bundestrainer Julian Nagelsmann wegen seiner starken Leistungen erstmals seit 16 Monaten wieder für die DFB-Elf nominiert. Nach der Länderspielpause geht es für den FCB am 29. März im eigenen Stadion gegen den nächsten Abstiegskandidaten, den FC St. Pauli.
Union schafft nächste Überraschung
Der Plan der Berliner ging dagegen voll auf. Mit tiefen und dichten Abwehr- und Mittelfeldketten verteidigten die Köpenicker ihr Tor. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass Bayern besonders viele Torchancen hatte", sagte Baumgart, der das Spiel wegen einer Gelbsperre nur auf der Tribüne verfolgen durfte und sichtlich mitfieberte. "Am Ende wurden wir mit einem Punkt belohnt, ein Punkt, mit dem niemand gerechnet hat."
Für Kapitän Christopher Trimmel auch ein Zeichen im Abstiegskampf. "Ich denke, dass wir jetzt wirklich auf einem guten Weg sind", sagte der Österreicher. Die Mannschaft harmoniere immer mehr und habe die Ideen von Baumgart verinnerlicht.
Der Vorsprung auf den Relegationsplatz kann bei einem Bochumer Sieg am Sonntag trotzdem auf vier Zähler schrumpfen. Doch nach dem Sieg in Frankfurt wird auch der Punkt gegen den Rekordmeister Mut für das schwere Programm der kommenden Wochen machen. Es geht für die Köpenicker ab Ende März gegen Freiburg, Wolfsburg, Leverkusen und Stuttgart.
Die Bayern finden kein Mittel
Anders als gegen Bochum verzichtete Bayern-Trainer Vincent Kompany auf die ganz große Rotation. Es entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Die Bayern ließen den Ball auf der Suche nach einer Lücke laufen.
Mehr als einige Distanzversuche am Tor vorbei schafften die Münchner jedoch lange nicht. Viele Flanken fanden keinen Abnehmer. Mit Kurzpassspiel gab es kein Durchkommen. Erst kurz vor der Pause zwang Gnabry Union-Keeper Frederik Rönnow zu einer wirklichen Parade (45.+2). Die Berliner kamen mit dem Ball zwar kaum aus ihrer Hälfte, standen aber kompakt und waren giftig in den Zweikämpfen. Dafür gab es stehenden Applaus beim Halbzeitpfiff.
Gefährlich wurde es für die Bayern nach dem Wechsel, als eine scharfe Hereingabe von Rani Khedira von Kimmich fast ins eigene Tor abgefälscht wurde (52.). Dann fanden die Münchner die Lücke. Einen Pass in den Rückraum von Stanisic schob Sané ohne Probleme ein. Doch kurze Zeit später schaltete Hollerbach nach einem Abpraller am schnellsten und glich aus.
© dpa-infocom, dpa:250315-930-404836/2