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Konzerthaus

Job-Start-Börse - Wirtschaft auf Nachwuchssuche

Rund 6000 Besucher kommen zur Job-Start-Börse ins Freiburger Konzerthaus / Knapp 90 Aussteller informieren über 120 Berufe.  

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Am Stand der Gertrud-Luckner-Gewerbesc...ldung gleich in die Praxis umgesetzt.   | Foto: Schneider
Am Stand der Gertrud-Luckner-Gewerbeschule wird die Ausbildung gleich in die Praxis umgesetzt. Foto: Schneider

Der Wind hat sich gedreht auf der jährlichen Ausbildungsmesse im Freiburger Konzerthaus, die auf den sperrigen Name Job-Start-Börse / Tag der beruflichen Bildung hört. Mittlerweile präsentieren die Betriebe sich und ihre Ausbildungsplätze dort nicht mehr, weil es sich eben so gehört und man irgendwie dabei sein muss, sondern offenbar weil sie immer mehr Gefahr laufen, dass sie ihre Lehrstellen gar nicht mehr besetzt bekommen. Insgesamt rund 6000 meist jugendliche Besucher waren gestern und vorgestern auf der Messe unterwegs, 1000 mehr als im Vorjahr.

"Es ist wirklich nicht leicht, passende Nachwuchskräfte für unsere Ausbildungsplätze zu finden", sagt Sven Barwig, Juniorchef der sieben Barwig-Edeka-Märkte im Raum Freiburg und damit Arbeitgeber von 300 Menschen, darunter aktuell knapp 30 Azubis. Gerade im Lebensmitteleinzelhandel habe man zu kämpfen. Die Aussicht, auch an Samstagen zur Arbeit antreten zu müssen, schrecke viele junge Leute ab.

"Zwar muss man sagen, dass wir zahlenmäßig immer noch ausreichend viele Bewerbungen bekommen, aber die Bewerber bringen eben oft überhaupt nicht die nötigen Voraussetzungen mit", so Sven Barwig. Ein Hauptschulabschluss mit mindestens einer Drei in Mathe und Deutsch sei in seinem Unternehmen das absolute Minimum, sonst sei das Scheitern an der Berufsschule fast schon programmiert. "Wir haben einige Azubis, die sind Spitze im Laden, aber schulisch packen sie es kaum."

Nun steht Barwig gemeinsam mit einer Hand voll Azubis aus seiner Firma am Stand, der wegen der dort installierten Glücksrad-Tombola viele Teenager anlockt, und spornt Jugendliche an, sich in der Schule anzustrengen und sich für ein Praktikum zu bewerben.

Insgesamt knapp 90 Aussteller haben Stände im Konzerthaus aufgebaut und informieren über ihre Lehrstellen – alles in allem in 120 Berufen. Dazu kommen die duale Hochschule, die Uni und – im Rahmen des Tags der beruflichen Bildung – acht berufliche Schulen. An diesem zweiten Tag der kombinierten Messe strömen Schüler und Schülerinnen klassenweise ins Konzerthaus, es wuselte auf den Gängen und in den Sälen.

Das Angebot findet teils dankbare Nachfrager: "Ich will eine Zimmermannslehre machen", berichtet Pascal Bloem aus Emmendingen. Der 18-Jährige hat den Hauptschulabschluss in der Tasche und zusätzliche eine einjährige Holztechnik-Berufsfachschule absolviert. "Diese Messe ist klasse," sagt er. Beim Stand der Handwerkskammer habe er eine Liste mit Zimmereien bekommen, die noch auf Lehrlingssuche sind. Die werde er nun abklappern.

Sichtlich zufrieden ist auch Hans Lehmann, geschäftsführender Schulleiter der beruflichen Schulen der Stadt Freiburg und treibende Kraft Hinter der gesamten Veranstaltung. Das deutliche Besucherplus zeige, dass man auf dem wichtigen Weg sei. Gerade am Eröffnungstag habe das Interesse zugenommen. "Auch viele Eltern waren abends mit dabei", berichtet er.

Die Verbindung von Job-Start-Börse, die von der AOK, der Arbeitsagentur, der Badischen Zeitung, der Handwerkskammer und der IHK sowie der Sparkasse veranstaltet wird, und dem Tag der beruflichen Bildung, Lehmanns Zuständigkeitsbereich, sei optimal – im Gegensatz zum etwas komplizierten Namen. "Da haben wir leider noch keine bessere Lösung gefunden", so der Schulleiter.

Nichts abgewinnen kann indes Jeffry Vögele der ganzen Sache. Der 13-Jährige aus der siebten Klasse der Tuniberg-Hauptschule in Opfingen ist mit Mitschülern im Konzerthaus unterwegs – und will später Stuntman werden. Zu diesem Beruf habe er hier leider keinerlei Infos finden können.

Ressort: Freiburg

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