Jeden Tag in einem anderen Körper
David Levithan meint: Wir sind dem Universum egal.
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Ein spannendes Gedankenexperiment, das ein Teenager-Kaleidoskop quer durch Ethnien und Schichten präsentiert. Klar ist der sensible Identitätsnomade A ein Gefangener im ewigen Heute und sein Leben nur ein Flickwerk aus geborgten Kurzzeit-Erfahrungen, aber er kennt es nicht anders und hat sich arrangiert.
Ab Tag 5994 wird alles anders: Denn heute ist er Justin, ein lauter, rüder Kerl mit einer wunderbaren Freundin, in die sich A sofort verliebt. So sehr verliebt, dass er nach einem gemeinsamen Tag am Meer keine Mühe scheut, um Rhiannon wiederzusehen. So schmuggelt er sich am nächsten Tag als Amy in ihre Schule, tanzt mit ihr als Nathan auf einer Party, mailt ihr – und offenbart ihr schließlich sein Geheimnis. Aber wie kann es Vertrauen und Zukunft geben, wenn A morgen schon ein anderer ist? Und was ist eigentlich Identität? Um diese Fragen spinnt Levithan eine wildromantische Liebesgeschichte wider Schönheitskult und Geschlechtsstereotype. Ihre radikale Botschaft: Es ist egal, in welchem Körper du steckst, was zählt, ist die Gegenwart und die Liebe.
Doppelt fesselnd wird dieses Szenario durch einen weiteren, etwas dünn geratenen Erzählstrang: Seit A die Hülle des braven Nathans für seine Ziele benutzte, glaubt der vom Teufel besessen zu sein und lauert A mit kruden Theorien auf. Gibt es wirklich noch andere Körper- Hopper? Kann A erlöst werden? Ein Roman mit großem Erzählsog und philosophischem Potential. Fortsetzung in Planung.
– David Levithan: Letztendlich sind wir dem Universum egal. Roman. Aus dem Amerikanischen von Martina Tichy. S. Fischer Verlag, Frankfurt 2014. 400 Seiten, 16,99 Euro. Ab 14.
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