Entgegen allen Vorurteilen:
JA, ABER . . .: Wir sind gar keine Jasager
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"Ja" sagen wir oft. Das sagen wir oft auch, wenn wir es gar nicht meinen. Und wenn wir es nicht meinen, es aber trotzdem sagen, dann folgt auf dieses "ja", meist ein weiteres Wort, eins, das nicht nur eingrenzt, sondern das sogar revidiert: "aber". Und deswegen soll diese JuZ-Kolumne, "Ja, aber . . ." heißen. Es ist nicht alles schlecht in dieser Welt soll das auch heißen, "ja" sagen wir, "aber": so soll es nicht bleiben, es kommt noch etwas, denn nicht alles ist so, wie es sein muss.
Außerdem wollen wir mit dieser Kolumne ein bisschen mit den Vorurteilen gegen unsere Generation aufräumen. Schließlich gibt es in der älteren und elterlichen Generation ja verbreitet das Vorurteil in Bezug auf uns Jugendliche, dass wir eigentlich groß nichts mehr zu sagen haben. Dass wir höchstens zu allem "ja" sagen und es uns im Prinzip auch egal ist. Und womöglich ist es uns auch irgendwie egal, aber da das Wort "irgendwie" auch so ein Generationswort ist, das in unserer Generation viel bedeuten kann, bedeutet es in diesem Fall wohl, dass wir nicht nur Ja-Sager sind und uns eben genau damit nicht zufrieden geben, dass oft alles egal scheint.
Egal ist es uns nur aus Prinzip, aber nicht wirklich. Egal ist nämlich egal. Das erinnert einige vielleicht an ein Lied von der deutschen Band Tocotronic, das "Es ist egal, aber" heißt. Und so ist diese Kolumne auch gemeint: Dinge die uns im Alltag bewegen sind uns nicht nur egal. Und wir sagen nicht nur einfach ohne weiter zu denken: "Ja". Wir sagen "ja, aber", und beschreiben das, was uns aufregt, was wir hinnehmen können, aber irgendwie nicht hinnehmen wollen. Dafür soll diese Kolumne da sein. Und wenn wir dann alles zu einem Thema, zu einem Gedanken, einem Aspekt gesagt haben, dann sagen wir das Wort, mit dem unsere Kolumne jedes Mal enden soll: "Eben."
Sebastian Lehmann
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