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Ist mein Drogenkonsum noch Durchschnitt?

Auf Drugsmeter.com können Nutzer ihren Drogenkosum mit den Daten einer weltweiten Umfrage vergleichen.  

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Jeden Abend ein Joint statt Bier – ist das viel oder wenig?   | Foto: dpa
Jeden Abend ein Joint statt Bier – ist das viel oder wenig? Foto: dpa
Drogenkonsum ist ein Tabu: Man bewegt sich mit dem Gebrauch der meisten Substanzen in der Illegalität, schadet der eigenen Gesundheit und verhält sich schlimmstenfalls anders, als man es ohne Zutun der Rauschmittel tun würde. Zwischen einem Leben als Junkie und völligem Verzicht liegt jedoch eine breite Grauzone.

Diese Gelegenheits-User will der Global Drug Survey ansprechen und ihr Nutzungsverhalten mittels einer Umfrage abbilden. Basierend auf den bereits gesammelten Daten haben die Macher Drugs Meter entwickelt: eine App, die den Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen soll, den eigenen Konsum besser einzuschätzen und Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Bei welchen Mengen bewegt man sich noch in einem Bereich, der als "normal" gilt und ab wann muss von Substanzmissbrauch gesprochen werden?

Die App, die ohne Anmeldung oder Download direkt im Browser genutzt werden kann, stellt zur Einnahme verschiedener Drogen – zu denen auch Alkohol und Tabak gezählt werden – Fragen und Antworten der Vergleichsgruppe anhand bunter Diagramme dar. Abgefragt werden neben den Mengen und Häufigkeiten auch die körperliche und geistige Verfassung. Dadurch sollen die Teilnehmenden ihr eigenes Konsumverhalten besser einschätzen können und beim Vergleich mit anderen Gelegenheitskonsumierenden ein Bewusstsein für ein bis dahin womöglich unterschätztes Risiko bekommen.

Erik* (Name von der Redaktion geändert) hat für Fudder den Test gemacht: Er ist 31 und kifft jeden Tag. Nach dem Aufstehen, vor dem Schlafengehen und in den Stunden dazwischen. Die Aufmachung der Seite spricht ihn an - "Das sieht edel aus, das ist wow!" Er beantwortet die Fragen zu seinem Cannabisgebrauch ehrlich und kommt über das Jahr gerechnet auf eine beachtliche Menge. Als der Bildschirm ihm die Zahlen präsentiert, spürt er einen erhobenen Zeigefinger. Trotzdem: "Ich werde an meinem Verhalten nichts ändern." Der Fragebogen ist für Erik ein netter Zeitvertreib, vergleichbar mit einem Online-Psychotest. Er bezweifelt, dass Leute, die Drogen nehmen, sich von den Zahlen beeindrucken lassen werden: "Diejenigen, die es anspricht, wissen eh, was Sache ist."

Auch Christoph Weber von der Freiburger Drogenhilfe DROBS findet die Idee hinter Drugs Meter zwar gut, der Vergleich verschiedener Drogenkonsumierenden untereinander sei letztlich aber nicht sehr aufschlussreich; es komme vor allem auf die individuelle Situation und jeweilige Lebensphase der Nutzerinnen und Nutzer an. Zudem würden in vielen Fällen mehrere Substanzen parallel konsumiert, was die App jedoch nicht berücksichtigt, obwohl Mischkonsum besonders risikoreich ist.

Weber erzählt von einem aktuellen Fall, in dem eine Hilfesuchende bereits nach dem zweiten Gebrauch von LSD psychiatrische Unterstützung benötigte. Dass sie eine Gelegenheitskonsumentin ist, hat sie nicht vor den Nebenwirkungen bewahrt. "Ich find’s auf der anderen Seite aber auch gut, dass man die Möglichkeit hat, relativ seriöse Infos zu bekommen", fügt er hinzu.

Den Drogenkonsum-Selbsttest gibt es unter drugsmeter.com, den Test für Alkoholkonsum unter drinksmeter.com

Ressort: fudder

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