Waffenruhe in Nahost

Israel zieht sich bis auf fünf Posten aus Südlibanon zurück

Mehr als vier Monate nach Beginn der Bodenoffensive im Libanon hat Israels Armee sich wieder fast vollständig aus dem nördlichen Nachbarland zurückgezogen. Einige Truppen bleiben aber in Grenznähe.  

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Libanesisches Dorf, aufgenommen von Israel aus. (Archivbild)  | Foto: Ariel Schalit/AP/dpa
Libanesisches Dorf, aufgenommen von Israel aus. (Archivbild) Foto: Ariel Schalit/AP/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Tel Aviv/Beirut (dpa) - Die israelische Armee ist laut Medienberichten bis auf fünf Posten in Grenznähe aus allen Teilen des Südlibanons abgezogen. Die libanesische Armee teilte mit, sie sei in von Israel geräumte Ortschaften nachgerückt. Das Militär nannte dabei die libanesischen Orte Abbasija, Kfar Kila Mardsch Ajun, Adaissa, Markaba, Hula, Mais al-Dschabal, Blida,Marun al-Ras, Jarun und Bint Dschubail. 

Die Waffenruhe, die Ende November nach einem Jahr des Kriegs zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah vereinbart worden war, sah unter anderem einen vollständigen Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon bis Dienstag vor. Die Frist war bereits einmal verlängert worden. 

Israel begründete den Verbleib in fünf Posten in Grenznähe damit, dass die libanesische Armee nicht schnell genug nachgerückt sei und damit ihre Verpflichtungen nicht erfüllt habe. Israel hat die Sorge, die libanesische Hisbollah-Miliz könnte nach deren Rückkehr israelische Einwohner des Grenzgebiets angreifen, ähnlich wie die islamistische Hamas dies am 7. Oktober 2023 getan hatte. Im Grenzgebiet waren Tunnelsysteme der Miliz gefunden und zerstört worden. 

Die libanesische Armee soll gemäß der Vereinbarung militärische Bewegungen der Hisbollah im Grenzgebiet verhindern. Die Miliz soll sich bis hinter den - etwa 30 Kilometer nördlich der Landesgrenze verlaufenden - Litani-Fluss zurückziehen. Auch dies ist nach israelischer Darstellung bisher nicht vollständig geschehen. Ein Hindernis dabei: Viele der Hisbollah-Anhänger stammen aus Grenzorten und leben dort normalerweise auch.

Nach dem von der islamistischen Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah begonnen, den Norden Israels mit Raketen zu beschießen. Der Konflikt eskalierte im September 2024 und entwickelte sich zu einem blutigen Krieg zwischen der Schiiten-Miliz und dem jüdischen Staat, der im Libanon 4.047 Menschen das Leben kostete und in Israel 76 Menschen.

© dpa‍-infocom, dpa:250218‍-930‍-378480/1

Schlagworte: Bint Dschubail
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