Gemeinderat
Integrationsmanagerin wird in Münstertal weiterhin für wichtig gehalten
Bei der Unterstützung geflüchteter Menschen stellt sich Gemeinden die Frage: Was können wir leisten – auch angesichts leerer Kassen? Der Gemeinderat Münstertal gab erst eine eindeutige Antwort und zeigte sich dann gespalten.
Fr, 29. Nov 2024, 17:19 Uhr
Münstertal
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Die Sozialarbeiterin unterstützt Geflüchtete bei der Integration in den Alltag, berät sie in praktischen Fragen und stellt mit ihnen einen individuellen Integrationsplan auf. Darin werden Ziele formuliert und festgehalten, was unternommen wird, um Fortschritte bei Sprache, Ausbildung, Arbeitsaufnahme, privatem Wohnraum zu erreichen. In der Zielgruppe sind Menschen, die bereits länger in der Gemeinde in der sogenannten kommunalen Anschlussunterbringung leben.
Es gibt weniger Geld vom Land, und das muss für immer mehr Geflüchtete aufgewendet werden. Resultat: Es kostet die Gemeinde sehr viel mehr Geld, und die Sozialarbeiterin kann weniger Stunden in Münstertal arbeiten. Zwar werden die meisten der 13 beteiligten Kommunen die Kooperation mit dem Caritasverband Breisgau-Hochschwarzwald auch 2025 fortsetzen. Doch für Münstertal bedeutet die neue Regelung, dass zum einen der Caritasverband für die Gemeinde nur noch eine 60-Prozent-Stelle bereitstellen wird. Zum anderen steigen die Kosten immens, laut ersten Berechnungen auf 40.800 Euro pro Jahr.
Die Beschäftigung einer Sozialarbeiterin für Geflüchtete ist eine freiwillige Leistung der Kommunen. Der Landkreis, der in Münstertal gerade ein zweites Flüchtlingswohnheim bauen lässt, beschäftigt eigene Sozialarbeiterinnen und sieht keinen Bedarf für eine zusätzliche Beratung und Betreuung in der kommunalen Anschlussunterbringung. Aus Mitteln des Landes kann Münstertal mit 10.500 Euro Förderung rechnen. Die Beratungsdauer von Geflüchteten beträgt künftig maximal drei Jahre, in Ausnahmen vier Jahre.
Sprecher aller Fraktionen hoben die gute und wertvolle Arbeit hervor, die die Sozialarbeiterin Anna-Paulina Schettler leiste. Auch sie zog eine positive Bilanz und hob hervor, dass viele Geflüchtete Arbeit in Münstertal gefunden hätten; die Arbeitgeber zeigten sich durchweg sehr zufrieden mit deren Leistungen. Und so fiel die Abstimmung darüber, ob Münstertal auch künftig diese Beratung mit reduziertem Deputat anbieten sollte, einstimmig aus, trotz der Bedenken wegen der starken Erhöhung des Eigenanteils der Gemeinde. Ganz anders sah es mit dem Vorschlag der Verwaltung aus: Münstertal solle aus eigenen Mitteln die Schettler-Stelle für zwei Jahre um 20 auf 80 Prozent aufstocken, was Kosten von über 32.000 Euro bedeuten würde. Nach einigen zum Teil hitzigen Wortgefechten wurde die Ausgabe genehmigt, mit acht Ja-Stimmen bei zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen.
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