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In Stegen werden Bestattungen deutlich teurer

Der Gemeinderat hat die Gebühren deutlich erhöht, um finanzielle Verluste zu reduzieren. Dabei sind selbst die Ratsmitglieder von den hohen Kosten schockiert. Was bedeutet das für die Bürger?.  

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  | Foto: Sidney-Marie Schiefer
Foto: Sidney-Marie Schiefer
Mit zum Teil deutlichen Kostensteigerungen müssen Angehörige in Stegen im kommenden Jahr bei einem Todesfall rechnen. Nach längerer Diskussion, auch mit den eingeladenen Mitgliedern der Ortschaftsräte von Eschbach und Wittental, änderte der Gemeinderat Stegen in seiner Sitzung die Friedhofssatzung.

Die letzte Berechnung der Kosten stammte von 2010. Die Gemeinde hatte nun für die Neufassung der Friedhofssatzung ein externes Büro mit der Kostenberechnung beauftragt. Das Zahlenwerk, das Ralph Härtel von der Firma Allevo Kommunalberatung aus Obersulm präsentierte, schockierte den Rat regelrecht.

Härtel hatte Kostenbeispiele für den Deckungsgrad von 50 und 60 Prozent berechnet. Aktuell erreiche man eine Kostendeckung von knapp 40 Prozent und verbuche damit einen jährlichen Verlust von knapp 98.000 Euro, so Härtel.

In der günstigeren Variante – Deckungsgrad 50 Prozent – seines Vorschlags erhöhen sich etwa die Gebühren für die Überlassung eines Reihengrabs für Personen über zehn Jahren von bislang 500 Euro auf nun 2160 Euro, für Kinder von 200 Euro auf 1970 Euro. Für die Überlassung eines Urnenreihengrabs werden statt 300 Euro zukünftig 2010 Euro berechnet. Ein einstelliges Wahlgrab steigt von 750 Euro auf 2310 Euro. Auch die Bestattungskosten selbst erhöhen sich erheblich: Für die Erdbestattung eines Erwachsenen müssen etwa 300 Euro mehr, für die eines Kindes 730 Euro mehr bezahlt werden. Für Bestattungen an einem Samstag werden nun Zuschläge erhoben in Höhe von 718 Euro bei Erwachsenen.

Auf die Frage von Klaus Göppentin (FWG), woher die zum Teil erheblichen Preissteigerungen kämen, verwies Härtel auf die starken Kostensteigerungen in der Branche, die präzisere Kostenerfassung und die grundsätzliche Absicht der Gemeinde, den Kostendeckungsgrad zu erhöhen.

Beide Erhöhungsvarianten stießen zunächst auf massiven Widerstand im Rat. "Man muss sich zukünftig eine Bestattung leisten können. Eine Hochzeit ist billiger", erklärte etwa Pit Müller (Grünsoziale). Martin Rombach und Daniel Rösch (beide CDU) forderten, die günstigere Erhöhung auf einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren abzustufen. Bürgermeisterin Fränzi Kleeb verwies indes auf den langen Zeitraum, in dem die Gebühren nicht angepasst worden sind. Sie empfahl einen Deckungsgrad von 50 Prozent.

Letztlich entschied sich der Gemeinderat mehrheitlich bei drei Gegenstimmen für den Verwaltungsvorschlag. Laut Experte Ralph Härtel reduziere die Gemeinde damit ihr Minus im Friedhofsbereich um 40.000 Euro. Man habe nun wohl zum ersten Mal eine richtige Kalkulation durchgeführt, bilanzierte Klaus Göppentin. "Aber irgendwo muss das Geld reinkommen, so hart es klingt."

Ressort: Stegen

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 25. Oktober 2024: PDF-Version herunterladen

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