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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2021 II

In den Kaiserstuhl verpflanzt

Von Rosalie Weiler, Klasse 4a, Silberbergschule, Bahlingen  

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Hallo, ich bin Knut und ich bin ein alter Rebstock. Ich werde euch heute meine Geschichte erzählen. Ursprünglich komme ich aus Frankreich. Mein Papa war auch ein Rebstock und meine Mama eine Biene. Entstanden bin ich aus einem kleinen Kern. Mit einem Monat konnte ich schon die Welt erblicken. Als ich dann ungefähr ein Jahr alt war, wurde ich in eine Wachsschicht eingeschweißt. So werde ich geschützt, falls eine Kältewelle kommt. Hier stehe ich nun. Übrigens gehöre ich zum Weingut "Chateau Lafite." Das gehört zu den bekanntesten Weingütern Frankreichs. Mit der Zeit fand ich auch Freunde. Zum Beispiel Remi oder Julie.

Ich war sehr glücklich, als der Tag kam, der alles veränderte. Es war an einem frühen Samstagmorgen, als ein großer Lastwagen zum Hof hineinfuhr. Zuerst ahnte ich noch nichts, und auf einmal packten mich zwei Hände und stellten mich auf den Laster, der gleich darauf losfuhr. Ich war so erschrocken, dass ich das Ganze gar nicht verarbeiten konnte.

Gefühlt fuhr ich tagelang, als sich die Luke endlich öffnete. Wieder wurde ich gepackt und aus dem Laster getragen. Die Aufschrift des Wagens lautete "Schlagzeile Rebenlieferant." Als ich wieder hingestellt wurde, kam gleich darauf ein Mann. Er fing an, mit mir zu sprechen "Hallo, ich bin Kurt. Bei mir ist jetzt dein neues Zuhause. Du bist hier im Kaiserstuhl in Deutschland." Ich war geschockt. Bis nach Deutschland war ich gefahren! Die Tage darauf verbrachte ich in einer Garage. Gerade, als ich anfangen wollte mit Fluchen, unterbrach mich jemand. "Ey du, hey, du da!" "Wer spricht denn da?", habe ich gefragt. "Ich bin Nani, das Meerschweinchen. Na ja, eigentlich Max. Mein Besitzer Kurt denkt, ich sei ein Mädchen." "Ah, hallo Nani, äh Max, ich bin Knut, der Rebstock. Weißt du, warum ich in einer Garage sitze?", frage ich. "Äh ja natürlich, der baut ’nen Teich." "Was ist das denn?", frage ich ratlos. "Ey Mann, bist du blöd, ’nen Teich halt mit ’nem Ufer und so."

In diesem Moment öffnete Kurt das Garagentor. "Hallo Nina und Hubert", grüßte er. "Ich heiße Knut, Mann!", murrte ich. Das konnte er natürlich nicht verstehen. Er trug mich hinaus in den Garten. Dort stand wirklich ein tiefer Teich mit einem kleinen Gummiboot. Hier pflanzte man mich am Rande des kleinen Teichs ein und pflegte mich liebevoll. So wuchs ich im Laufe der Jahre mächtig heran. Noch immer bin ich hier zu finden. So wurde ich der glücklichste Rebstock.

Ressort: Schreibwettbewerb

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