Sprache

Imagekampagne soll für regionale Dialekte werben

Manche empfinden Dialekte als provinziell. Andere loben Farbe und Vielfalt der Dialekte. Weil es vom Aussterben bedroht ist, soll das sprachliche Erbe des Landes nun geschützt und beworben werden.  

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Unter anderem will Baden-Württemb...alektLänd" bewerben. (Archivbild)  | Foto: Uwe Anspach/dpa
Unter anderem will Baden-Württemberg das sprachliche Erbe in einer Imagekampagne mit dem Namen "DialektLänd" bewerben. (Archivbild) Foto: Uwe Anspach/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa/lsw) - Historische Dialekte wie das Schwäbische, Alemannische und bestimmte Formen des Fränkischen sollen in Baden-Württemberg mit einer umfassenden Strategie bewahrt und nach Möglichkeit auch gestärkt werden. Unter anderem will die Landesregierung den traditionsreichen regionalen Zungenschlag durch die Kampagne "DialektLänd" als Teil der Dachmarke "The Länd" etablieren. 

Unter dem Titel "Mundarten bewahren und stärken" wollen vier Ministerien und das Staatsministerium zudem Forschung und Dokumentation in den Universitäten und außerhalb der Einrichtungen stärken und Dialekte stärker in Kindertagesstätten und Schulen nutzen. Ziel sei es, das Thema von der frühkindlichen Bildung über die Schule bis zu den Volkshochschulen zu thematisieren. Dialekte müssten als wertvolle sprachliche Ressource erkannt werden. 

Ein Landespreis für Dialekt wirbt zudem bereits seit dem vergangenen Jahr für das aus Sicht der Landesregierung bedrohte Sprachgut. Ein entsprechendes Strategiepapier, das der dpa vorliegt, soll heute im Ministerrat beschlossen werden. 

Kretschmann: Dialekte als Ausdruck von Identität

"Dialekte sind weit mehr als nur Sprache: Sie sind Ausdruck von Identität, Zusammenhalt und Heimatverbundenheit", hatte Ministerpräsident Winfried Kretschmann zuletzt bei der Verleihung des ersten Dialektpreises geworben. "Sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit und sind ein gesprochenes Zeichen unseres kulturellen Reichtums." Diesen Schatz gelte es, zu bewahren. 

Doch die Kenntnis der Dialekte droht auszusterben. Nach einer bereits älteren Studie des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen etwa sprechen nur noch 11 bis 15 Prozent der Grundschüler Dialekt. Demnach geht die regionale Färbung vor allem in den Städten deutlich verloren. Rückzugsgebiet sei unter anderem der schwäbische Raum. In der Studie waren fast 13.600 Schülerinnen und Schüler aus annähernd 700 Klassen sowie mehr als 705 Lehrkräfte befragt worden. 

Zwei Großdialekte im Land

In Baden-Württemberg gibt es nach Meinung der Sprachexperten zwei Großdialekte: Fränkisch im nördlichen Drittel und Alemannisch in den südlichen zwei Dritteln. Sie teilen sich jeweils in Untergruppen, diese fächern sich wiederum in viele regionale Mundartformen auf. 

So gehört das Kurpfälzische, das im Raum um Mannheim und Heidelberg gesprochen wird, zum rheinfränkischen Dialektraum. Auch das Hohenlohische ist eine fränkische Mundart. Sie wird insbesondere in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis und Bad Mergentheim gesprochen. Alemannische Dialekte, das Badische und Schwäbische, werden im südlichen Landesteil gesprochen, etwa südlich der Linie Rastatt, Pforzheim, Backnang und Ellwangen.

© dpa‍-infocom, dpa:250408‍-930‍-426651/1

Schlagworte: Winfried Kretschmann

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