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D urch Arbeiten der Freiburger Historikerin Christina Weiblen zur Geschichte der Jüdischen Gemeinde Eichstetten ist Ursula Kügele im Jahr 2001 auf das Schicksal von Max und Irma Dreifuss gestoßen. Daraufhin entstand der Kontakt zu deren Sohn René Dreifuss in Rio de Janeiro. Die im Nachlass seiner Mutter gefundenen Materialien enthielten unter anderem die Aufzeichnungen seines Vaters über die Deportation, die wir hier leicht gekürzt dokumentieren. "Durch Zufall und Glück habe ich diese Zeit überlebt und habe mich zur Gründung einer eigenen Familie entschlossen . . . Ich bemühe mich, den dichten Schleier des Vergessens über die Vergangenheit zu breiten. Mögen die Kinder ja unbehelligt von ihr bleiben!" Dieses Zitat aus Raya Kruks Buch "Lautlose Schreie" zeigt das Dilemma derjenigen Menschen, die im Dritten Reich unvorstellbar Grausames, Entsetzliches und Demütigendes durchlebt haben und sich danach oft außerstande sahen, den eigenen Kindern das Erlittene zu enthüllen.
Viele griffen irgendwann zur Feder, hielten Erlebtes fest. Diese Berichte rühren jeden Leser; um wie viel erschütternder wirken sie aber auf Kinder und Enkel, deren eigene Eltern und Großeltern Opfer der unfassbaren Deformation menschlichen Denkens, Handelns und Fühlens waren? Nicht selten kommen die Details der Schreckensjahre erst nach dem Tode der Eltern ans Tageslicht.
"Ich habe unglaubliche Dinge in einem Kästchen gefunden!" Das schrieb René Dreifuss aus Brasilien im Alter von 56 Jahren an ...