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"Ich male gern Abstraktes"

ZISCH-INTERVIEWmit dem Künstler Sven Enzmann über Motivation, Motive und Farben.  

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Zisch-Reporter Leif Enzmann aus der Klasse 4a der Grundschule Lahr-Reichenbach hat seinen Vater Sven Enzmann interviewt, der das Fach Kunst am Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach im Kinzigtal unterrichtet. Außerdem malt er selbst Bilder in seinem Atelier zu Hause.

Zisch: Wie lange malst du schon Bilder?
Enzmann: Ich habe mit elf Jahren angefangen, meine gemalten Bilder zu sammeln – also seit 37 Jahren.
Zisch: Was gefällt dir daran besonders gut?
Enzmann: Die Bildende Kunst ist eine Ausdrucksform, die jeder Mensch verstehen kann, weil es dazu keiner Sprache bedarf. Ich möchte den Betrachter gerne zum Nachdenken anregen. Und wenn ich male, geht’s mir einfach gut.
Zisch: Wodurch kamst du auf die Idee, selbst zu malen?
Enzmann: Na ja, mache Leute schreiben, manche Leute singen, und ich habe für mich festgestellt, dass ich mich in der Malerei am besten ausdrücken kann.
Zisch: Welche Motive verwendest du beim Malen?
Enzmann: Die Motive sind abhängig von dem großen, übergeordneten Thema, das ich bearbeite. Wobei die Motive meist nicht gegenständlich sind. Ich mache beispielsweise Farbfeldmalerei, male abstrakte Landschaften oder abstrahierte, also verfremde, Tierfellmuster.
Zisch: Welche Farben verwendest du?
Enzmann: Ich male am liebsten mit Ölfarben, weil sie am vielseitigsten zu verwenden sind.
Zisch: Sind alle Arten von Farben auf gleiche Weise zu verwenden?
"Am liebsten male ich

mit Ölfarben – sie sind

am vielseitigsten."

Enzmann: Nein, denn Kreiden sind ja etwas anderes als Aquarell- oder Wasserfarben. Bei Letzteren benötigt man Wasser als Lösungsmittel. Und bei Ölfarben ist Öl das Bindemittel, also das, was die Farbe zusammenhält, und man benötigt Terpentin als Lösungsmittel. Verdünnt man die Ölfarbe nicht, kann man sie auch ganz dick auftragen – zum Beispiel auch mit einem Spachtel oder Kamm. Das geht mit Wasserfarben nicht.
Zisch: Wie viele Bilder hast du schon gemalt?
Enzmann: Keine Ahnung. Während meines Studiums an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe habe ich ja täglich gemalt. Ich schätze mal, etwa 800 Bilder.
Zisch: Was machst du mit den Bildern? Hängst du alle selbst auf, verschenkst du sie, oder gibt es auch Käufer?
Enzmann: Am liebsten hänge ich zu Hause Bilder von Kollegen auf – aber ein paar eigene sind auch zu sehen. Verschenkt habe ich auch schon welche, verkauft ebenfalls und als Leihgabe hängt unter anderem eins meiner Bilder in einem Rektorenzimmer in Ulm.
Zisch: Hast du die Bilder schon einmal in einer Ausstellung gehabt?
Enzmann: Ja, schon oft, die meisten in Südwestdeutschland.
Zisch: Haben alle Bilder dieselbe Größe?
Enzmann: Nein, die Formate meiner Bilder sind ganz unterschiedlich. Papierbilder und Drucke sind meist kleiner, die Ölbilder größer. Mein größtes Ölbild auf Leinwand hat die Größe zwei mal 2,50 Meter.
Zisch: Hast du beim Malen einen Künstlernamen?
Enzmann: Nein, auf der Rückseite steht mein voller Name, auf der Vorderseite in einer Ecke Sven.
Zisch: Wo malst du deine Bilder? Und welche Ausstattung braucht man zum Malen?
Enzmann: Zum Glück habe ich ein Zimmer mit einem großen Tisch, auf dem die ganzen Pinsel, Spachtel, Schüsseln, Lösungsmittel, Farben und Paletten liegen. Und dann habe ich natürlich meine Staffelei, auf der die Bilder stehen. Gutes Licht, am besten keine direkte Sonneneinstrahlung, ist zum Malen am besten.

Ressort: Zisch-Texte

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